War echt ganz schöne harte Steigung, daher war zwischendurch auch öfter mal schieben angesagt:
Ich kriegte dann noch per Handzeichen und einfachstem Chinesisch (eben meinem Level entsprechend) auch noch die Information von einem alten Mann, den wir zwischendurch mal überholt hatten und der uns am Ende (wo auch wir dann das Rad schieben musste, weil es einfach zu steil war) aber wieder einholte, dass man mit dem Fahrrad hier nicht weiterkommt. Er selbst laufe den Berg jeden Tag hoch und steige auf der anderen Seite wieder ab. Was ich bei seinem erkennbar doch recht fortgeschrittenem Alter doch sehr eindrucksvoll fand. Umso mehr, als wir uns den Pfad dann anschauten, der da von der betonierten Straße fortführte. Da war nichts, außer viel Schlamm und Erde, sowie ein paar Wipfel, die anzeigen, wo der Pfad ist. Das muss sicher Spaß machen, da den Hang hinunter zu kraxeln, sofern man das richtige Material hat.
So mussten wir dann eben doch durch den Tunnel auf die andere Seite der Halbinsel fahren. Wo ich dann später auch den alten Mann wieder sah.
Eine Anmerkung noch dazu, auf den nächsten beiden Bildern sieht man, dass dort immer recht viele Fahrradfahrer unterwegs sind, da man diese an der Bahnstation ausleihen kann, um eben hierher zu kommen. (Sind so 5-7 km.) Die meisten Taiwanesen machen so etwas aber nur 1,2 Mal im Jahr, Folge: Sie können nicht Fahrradfahren! Sattel viel zu niedrig, fahren viel zu schnell, kurven immer irgendwie rum. Besonders die Kinder sind schlimm, da muss man echt höllisch aufpassen. Helm gibt’s von der Verleihstation auch nicht und erst recht keinen guten Rat bezüglich des Sattels, wenigstens erzählen sie einem, welche Seite vorne oder hinten bremst…
Dort hat man eine fantastische Aussicht auf den Pazifik, sowie auch auf Turtle-Island, also die Schildkröteninsel.
Wir versprochen erzähle ich euch dann auch an dieser Stelle die Legende dieser Insel. Diese wurde mir und der Japanerin übrigens bei anderer Gelegenheit von einem Freiwilligen erzählt, der offenbar oft dort ist, um diese Geschichte in Englisch und Chinesisch zu verbreiten.
(Und ich kann jetzt leider keine online-Referenz finden und weiß gerade keinen, den ich nach einer chinesischen Quelle fragen könnte, also ist die Geschichte gerade frei rezitiert von dem Besuch vor über 3 Monaten.)
Es begab sich also Folgendes: Zur Uhrzeiten, als noch Götter über die Erde wandelten da verliebte sich ein junger Gott unsterblich in die Tochter des Gottes der Meere. Diese durfte aber diese Liebe nicht erwidern, da zwar auch ihr Herz für den jungen Gott schlug, aber ihr Vater ihr dies versagte. Wie es aber nun einmal so ist, ließen sich die beiden durch das Verbot natürlich nicht davon abhalten sich zu treffen. Aber natürlich blieb das nicht geheim und so erfuhr schlussendlich der Vater der Schönen von ihren geheimen Treffen.
Da er der mächtige Meeresgott ist, so war es ihm ein Leichtes die beiden zu bestrafen. Und als Bestrafung bedachte er sie mit einer Gestaltswandlung. Den Jüngling verbannte er aufs Meer, wo er fortan in der Gestalt einer Schildkröte als Fels erstarrt in den Gestaden Taiwans seine Jahre verbringen muss. Die Tochter aber wurde Teil Taiwans. Der Sage nach bildet sie nun die fruchtbare Tiefebene Ylans, die der Schildkröteninsel gegenüber liegt.
Die beiden liebenden werden sich also für alle Zeiten sehen können sind aber untrennbar durch das Meer getrennt.
Nach der Seilbahnfahrt ging es dann Essen und danach auf den 101 rauf. Endlich einmal sonnig genug dafür! Super. Gibt dann auch nicht allzu viel zu den Fotos zu sagen. Wenn wer fragen hat, was wo ist, oder was, was ist, stellt die ruhig, ich versuche dann zu antworten :)
Riesending das von unten, passt irgendwie nicht so richtig ins Bild :D
Unten kann man sich dann auch gleich zu Sylvester und gozillagroß ein Bild photoshoppen lassen für lächerliche 10 Euro - und das wo der Eintritt doch auch schon 450 NT$, also 12,50 € ist.
Video von oben :) Klasse, wie in Sim City ^^
Sorry für die Verfärbungen, die kommen durch die UV-Beschichtung des Glases und ich hatte noch keine Zeit das "richtig" einzufärben.
Da sieht man gut, dass Taipei auch sehr limitiert ist, was das in die Berge wachsen angeht. Hier hört die Stadt quasi so gut wie hinter dem Taipei 101 auf. Die Berge dort sind die so genannten Vier-Tier-Berge (4-Beast-Mountains), von denen werden immer die ganzen genialen Nachtaufnahmen von Taipei gemacht, wie auch hier in diesem Video:
(von dem gleichen Künstler wie das Taipei Video, dass ich hier schon einmal vorgestellt hatte: http://robertintaiwan.blogger.de/stories/1736594/ "(Update) Taipei und mit dem Scooter an der Ostküste lang (2 externe Videos)").
Nettes Design, den Effekt (also diese "Schatten") sieht man natürlich im Moment nur vom 101 aus!
Denkst du an Taipei vom 101 in der Nacht, äh, bei Tag, bist du um deinen Schlaf gebracht - Betondschungel vom Feinstem.
Ja ich weiß meine Kommentare sind manchmal recht flach ^^
So und nun für die Ingenieure unter uns, das hier ist der Schwingungsdämpfer des Taipei 101, eine 660 Tonnen schwere "Kugel". Alles andere klärt dann wirklich Wikipedia, habe auch im Gebäude keine anderen Sachen gelesen (http://de.wikipedia.org/wiki/Taipei_101).
Und weil wir an dem Tag mit den Kollegen noch einmal bei der Chiang Kai-Shek Gedenkhalle waren und die Bilder davon so gut aussehen, hier noch einmal ein paar.
Das ist der Shin Kong Life Tower, der zweithöchste Wolkenkratzer in Taipei und direkt am Hauptbahnhof.
Im Lichte der untergehenden Sonne.
Sogar diesmal mit Fahne einholen! Man sieht alles sehr korrekt und auch einige ältere Taiwanesen salutieren dann auch schon einmal (nicht im Video).
Da mich meine Kollegen aus Deutschland für 1 Woche besuchten sahen sich die taiwanesischen Vertriebsleute in Taipei natürlich dazu verpflichtet diese herumzufahren. Da der Taipei 101 noch nicht geöffnet war (was sollte man auch sonst als erstes hier machen -_-), versuchten wir unser Glück bei der Maokong Gondola - also Seilbahn. Die führt über 2 Berge vom Zoo zur Muzha Teegegend. Hatte ich ja schon mal von berichtet ( http://robertintaiwan.blogger.de/stories/1675617/ ). Der Ausblick aus der Gondel ist auch auf ganzer Länge atemberaubend. :) Taipei von oben hat echt was. Leider muss ja das Wetter mitspielen und so konnte ich das noch nicht alleine machen, nun aber war das perfekt!
Topp Aussicht von da oben und auch vom nachfolgendem Tempel aus. Der Ritt mit der Gondel kostet dann auch nur 1,50€ pro Tour, halt schön bezahlbar so wie eigentlich der ganze ÖPNV hier (auch wenn teils privat).
Ja also man soll es kaum glauben, aber ab und zu habe ich mich dann doch einmal hinreißen lassen und bin auf eine Party gegangen ^^
Ein besonderes Highlight stellte die White Party im TWTC2 Gebäude da. TWTC steht für Taiwan World Trade Center halt eine sehr große Halle. 5000 Besucher maximal und so viele kamen dann auch in etwa.
White Night ist das Motto und das heißt, dass keiner reinkommt, der nicht etwas weißes trägt. Und da die Taiwaner bei so etwas immer recht begeisterungsfähig sind, kamen alle ganz in weiß. Alle. Ganz in weiß. Muss mal zu so einer Party in Deutschland gehen, ob das da auch so ist.
War auf jeden Fall sehr gute Musik und sehr viele nette Menschen dort.
Nur die Bar lief etwas schleppend, na gut, dass bei 5000 Leuten 8 Mann an 2 Bars nicht ausreichen das konnte nun auch keiner ahnen, nicht war? :DD
Und die Unterhaltung kam an diesem Abend auch nicht zu kurz, denn es gab eine ausgezeichnete Lasershow, DJ-Unterstützungs-LED-Wand, Leute in Kostümen, einen Roboter mit Laserwaffen und Nebelkanone, einige Poledancer und super gute Stimmung! Einfach Klasse!
Nach den Bildern folgen einige Videos, wer mehr sehen/hören möchte kann sich dann auch einfach die Playlist bei Youtube angucken, dort findet man alle Videos. Bzw. ich sehe gerade, dass das natürlich mal wieder zu einfach gedacht war und Interessierte finden den Link dann auch ganz unten….
Eines Abend, als die 3 Hosteldauerbewohner und ich mal wieder im Fernsehraum zusammensaßen zeigte mir die Japanerin Bilder von einem Café. Da konnte ich erst einmal meinen Augen fast nicht trauen, so "europäisch" gut eingerichtet sah dieses Café aus. Solch eine Stätte von gutem Innen- und Außendesign hatte ich, wie schon einmal erwähnt, in Taipei irgendwie noch nicht so recht gefunden. Irgendetwas störte mich immer. (Ja, ja ich weiß, ich bin ja auch ein schrecklich kritischer Mensch ;P)
Auf jeden Fall wollte ich daraufhin dort unbedingt hinfahren und weil sie es mir gezeigt hat und diesen Ort auch sehr mag, suchten wir uns einen gemeinsamen Termin dafür aus.
Eines Samstag-Mittags also in die MRT und dann in einen Bus auf zum Yangmingshan, dort gibt es neben der Hauptroute zum Eingang des Nationalparks auch noch einige weitere Straßen von denen die eine eben zu diesem Café führte, Fahrtdauer auch so ca. 40 Minuten von der nächsten MRT Station Jiantan, der Bus fährt dann auch nur alle Stunde, im Gegensatz zu den Bussen zum Nationalpark, die ja 15/20 Minutentakt haben.
Aussteigen muss man dann an einer ziemlich markanten Stelle, denn dort befinden sich 3 oder 4 riieeesige Satellitenschüsseln, ich kann mich auch nicht erinnern, so etwas je in Deutschland gesehen zu haben. Auf jeden Fall nicht von nahem.
Man läuft dann so ca. 10 Minuten die einzigen Straße, die von der Hauptstraße wegführt hinunter in ein Tal und trifft dann auch drei Cafés. Zwei davon sind in den Hang gebaut und das Café 19 befindet sich unten im Tal. Die anderen beiden Cafés sahen von weitem auch nicht schlecht aus, aber wir hatten ja ein klares Ziel vor Augen.
Café Montmartre
Scheinbar auch gut besucht
Die Realität entsprach dann auch (glücklicherweise) genau den Bildern und ich genoss die Schönheit des Cafés und der Umgebung sehr. Dann fand ich auch noch eine Steckdose und ich konnte genau das machen, weswegen ich mal einen ruhigen Nachmittag abseits des Hostels und irgendwelcher Touristenattraktionen zubringen wollte: Bloggen. Also eigentlich eher den spaßigen Teil des Bloggens, nämlich das Schreiben der Geschichten :D
Sehr geschmackvoll Einrichtung
Da oben rechts auf der Balustrade saßen wir
In dem Café gab es lecker selbstgebackene Kekse mit Schoko- und grünem Tee Geschmack, wobei ich letzteres unbedingt mal selbst backen möchte, sowie exzellenten, extrem starken Kaffee. "Leider" gab die Küche nicht viel mehr bezahlbares und günstiges her und so mussten wir dann leider den ganzen Nachmittag Kekse essen ^^ Die Preise waren auch noch ok, 2,50 € der Kaffee und 3,50€ ca. die Kekse.
Ja ich mag keine Hunde (zumindest begründet in dem Fall, weil der mich einfach angebellt hat, als ich vorbei wollte zum Klo…), aber dieser mochte anscheinend mich (und die Japanerin ^^)
Nochmal unser Tisch
Irgendwie erinnerte mich diese Location an eine ehemalige Plantage mit kleinem Haus des Besitzers daran, in dem wir nun saßen. Absolut toll eingerichtet und unheimlich fantasieanregend. Einziger Nachteil: Mitten im Yangmingshan heißt auch mitten im Dschungel, also Mücken ohne Ende, deren man aber mit den üblichen Sprays und Räucherspiralen ganz gut Herr werden konnte, die dicken Spinnen, die dann oberhalb der Gaststube ihren Sitz hatten, taten sicherlich auch ihren Teil ^^ Das Haus hatte nämlich kaum Fenster, was gut für die Belüftung und gut für Insekten ist ;)
Mal wieder ein genialer Tag in netter Gesellschaft und fabulöser Umgebung! In solchen Momenten kann man dann einfach mal in vollkommene Zufriedenheit eintauchen und seine Seele von den ganzen Strapazen der hektischen Arbeits-/Party-/Undüberhauptallesintaipei-Welt erholen (die ich aber inzwischen so liebe). :D
Warten auf den Bus
Und zum Schluss dann noch ein paar Impressionen von der Fahrt vom Yangmingshan herunter nach Taipei. Ich habe da noch irgendwo bessere Fotos/Videos - glaube ich zumindest - aber vielleicht bekommt man ein wenig eine Vorstellung, was das für eine tolle Aussicht ist. Und man merkt auch gut am Kamerawackeln, was für eine tolle Straße das ist und wie schnell der Busrennfahrer mal wieder fährt ^^
Der Brite aus dem Hostel hatte davon gelesen und wollte dort unbedingt hin und so machten wir uns auf, das Abenteuer Taiwan mit ÖPNV mal wieder zu durchleben :D Dieses Mal war google-maps allerdings nicht ganz so hilfreich wie sonst. Immerhin konnte es uns aber mitteilen, dass wir nicht in Taoyuan (wie von ihm erst geplant), sondern erst in Jhongli aussteigen sollten. Das war dann auch der Weg, den ich die ersten zwei Taipeier Wochenenden zurück zur Arbeit genommen habe und dauerte daher ca. 40 Minuten mit der Bahn. Dann mussten wir uns einen Bus suchen, was sich als das Haupthindernis herausstellte. Denn wir hatten uns zwar clevererweise die chinesischen Schriftzeichen unseres Ziels auf ein Stück Papier kritzeln lassen, allerdings schickten uns die unterschiedlichen Busfahrer/Busbahnhofsmitarbeiter erst einmal von einer Seite des Bahnhofs zur anderen und wieder zurück. Bis einer der Busfahrer ein High-School-Mädel fanden, dass uns anschließend zu einem weiteren Busbahnhof führte. Einem weiterem? Ja, denn Jhongli hat alleine am Hauptbahnhof mindestens 4(!) Busbahnhöfe. Denn jede Busgesellschaft hat ihre eigene Wartehalle….seeeeeeehr übersichtlich. Drei davon sind auch nahezu an der gleichen Stelle, aber die Vierte eben nicht, sondern 100 Meter in eine andere Richtung. In Taipei gibt’s ja auch immer noch 2 Busbahnhöfe, was auch recht sinnlos ist und woanders sind es dann bestimmt auch wieder so viele, wie es Gesellschaften gibt...Muss ja nu echt nich sein, aber was will man machen ^^.
Naja dann quälte sich der Bus fast eine Stunde durch das Sonntag-mittägliche Jhongli und dann ging es noch 30 Minuten durch recht ansprechende Landschaft hinauf zu der Shimen-Talsperre, die das Tal eindeutig beherrscht.
Schöne Aussicht von da oben, viel Grün und wenn man mit Scooter oder Fahrrad unterwegs ist, bestimmt auch viel zu entdecken rund um diesen See. Sowie dieses komische schlossähnliche Gebäude da im Hintergrund, was auch immer das sein soll. Leider gab es da oben (noch) keine Ausleihstationen für jene Gefährte.
Auf dem Damm
Rechts vom Damm
Schlossähnliches Gebäude da in der Mitte links
Wir machten dann nur eine Tour mit einem Boot einmal rund um den See. Sehr schön anzuschauen dort alles :D Ansonsten recht unspektakulär, daher mal nur noch ein paar Bilder/Videos.
Hier wird wohl gerade der Hang stabilisert, die kleinen Arbeitsgeräte sind nicht schlecht um zu sehen, wie hoch die Berge dann doch noch sind rund um den Stausee.
Sehr lautes Zikadenzirpen (ich nehme es gerade so war, aber ich weiß ja auch, wonach ich hören muss)
Drachenbootrennen Taiwanfinale in Xindian (Taipei) (19.6.2010) (Update: nur Link hinzugefügt)
Thematisch passend ist dann jetzt Zeit für das nationale Finale der Drachenbootmeisterschaften. Zusammengekommen ist man in Xindian, einer MRT Endstation, wo sich eine markante Hängebrücke, ein Teehaus, Dschungel und eine Felsklippen mit dem Fluss zu eine durchaus eindrucksvollem Gesamtbild zusammenfügen und an diesem Tag eine nahezu perfekte Kulisse für die Finalausscheidungen bilden!
Das da hinten links am linkem Ende der Brücke ist übrigens das erwähnte Teehaus.
Die Teams sind aber wegen der vielen, vielen Vorausscheide im ganzen Land recht unterschiedlich stark, was dann auch ganz lustig aussieht, wenn so eine Profimannschaft irgendwelche Studenten total hinter sich lässt ^^. Ach ja - das hatte ich glaube ich irgendwo gelesen oder erfragt - es kann eben bei diesem Wettbewerb jeder teilnehmen, auch an den Finalrennen, egal ob Profi oder Amateur, der in den Vorausscheiden gut genug platziert war. Dies führt auch zur Teilnahme von Teams aus den Philippinen, z.B.
Finde ich auch gut so, ansonsten wären vielleicht zu wenige Teams da und außerdem fahren die besten ja dann eh in der Endrunde des Finales noch einmal gegeneinander. Macht die ganze Geschichte auch spannender .
Leider konnte ich mir die letzten Läufe nicht angucken, da ich ja noch mit der Japanerin verabredet war, um hinauf ins Yangmingshan zu fahren (siehe http://robertintaiwan.blogger.de/stories/1738923/) .
Drachenboot fahren ist ja hier in Taiwan eine Nationalsportart. So finden dann auch jedes Jahr etwa im Juni zahlreiche Drachenbootrennen statt, deren Höhepunkt dann die nationalen Drachenbootmeisterschaften sind. Das ganze formt sich dann taiwantypisch zum Drachenbootfestival zusammen und zieht an den Wochenenden dann auch kleinere und größere Menschenmassen an. Ebenfalls taiwantypisch gibt es dann auch zahlreiche Essens- und Ramschstände an denen sich Teilnehmer und Gäste laben können. Wobei ich bei den Teilnehmern eher könnten sagen muss, denn diese versorgten sich nach meiner Beobachtung eher selbst. Viele von denen sind Studenten, die da vielleicht den einen oder anderen Taiwandollar sparen oder vielleicht sich auch nur sportlich angepasst ernähren und nicht mit fettigen, viel zu kalorienreichen, Speisen vollstopfen wollen. Wenn sich das jetzt so liest, als ob viele Speisen, die die Taiwanesen an ihren Ständen verkaufen, die es überall in Taiwan gibt, zu fettig und kalorienreich sind, dann ist das so gewollt, denn es ist so. Sicherlich hat man auch die Wahl sich bewusst zu ernähren, sogar vegetarisch/vegan (aus dem buddhistischem Glauben heraus), allerdings wird es einem nicht gerade leicht gemacht. Zahlreich vertreten ist eben alles Süße, Frittiere und Fettige. Natürlich sind auch Suppen immer zahlreich zu finden. Nur lassen sich diese schlecht an einen Spieß stecken und im Gehen essen und sind daher auf Märkten und Straßenständen etc. eher seltener vertreten.
Frisches Obst ist auch immer sehr viel zu finden, nur muss man sich dann auch schon mal mit Händen und Füßen dagegen wehren, dass einem noch Zucker - oder vielleicht populärer: Feigenpulver über die doch auch so schon angenehm süßen Früchte gestreut wird. Oder im Trinkäquivalenz aus frischen Früchten noch literweise Zuckersirup dazugegeben wird.
Auf jeden Fall ziehen die Studenten anscheinend die klassische Lunchbox mit Reis, Gemüse und Fleisch vor.
Das Gelände auf dem die Drachenbootvorausscheide in Taipei stattfanden war recht schwierig zu erreichen, da abseits der MRT und der Zugang wurde von der Riesenbaustelle am Fluss zur Flora-Expo blockiert. Musste ich also ein Taxi nehmen. Natürlich gab es auch Shuttle-Busse, die ich aber nicht finden konnte, da die Homepage zum Festival nicht auf English verfügbar war.
Aber auch sehr eindrucksvoll da :)
Das ist dann auch noch mal einer Seitenbemerkung wert, wenn die Taiwanesen solch ein Festival oder ähnliches offizielles von der Regierung auf die Beine stellen, dann ist das verkehrstechnisch topp organisiert. Da kann man nichts sagen. Zumindest trifft das 100%ig auf Taipei zu. Shuttlebusse zu den MRT-Verteiler-Stationen, sowie zahllose (angeheuerte, aber auch viele, viele freiwillige Betreuer ) die dafür sorgen, dass sich die Menschenmassen auch schnell und in den richtigen Bahnen bewegen. Die Polizei sperrt dann auch gerne großzügig Straßen für den Privatverkehr, so dass man den Ort des Geschehens auch tatsächlich staulos mit den Öffentlichen erreichen kann.
Die Rennen dann an sich waren eben halt verregnet aber dennoch recht schick anzusehen, die Kulisse vor der diese Rennen statt finden war für diesen Wettbewerb der Yangmingshan der sich kilometerhoch hinter dem Flussabschnitt erhebt - toll!
Startbereich
Schau-"laufen" auf dem Rückweg zum Start
Herzliche Begrüßung der Teamunterstützer
Die Drachenbootfahrer sind natürlich in bunte Farben gekleidet entsprechend ihrer jeweiligen Teamzugehörigkeit. Was hierbei überrascht sind die extrem vielen Firmenteams. Wobei ich mir leider nicht sicher bin, ob es sich dabei nur um Firmen handelt, die einzelne Teams sponsern oder gleich um Teams, die sich aus den Angestellten dieser Firmen zusammensetzen.
Genaugenommen kam ich zu diesem Rennen nur, weil ich einen Kumpel unterstützen wollte, ansonsten wäre ich bei dem Regen eher drinnen geblieben. Dessen Team gewann zwar nicht, aber dafür feierte das Team umso mehr die Platzierungen (2 und 3), die von ihren beiden Booten erreicht wurden. Das Feiern und das Team waren auch recht interessant anzusehen, denn es handelte sich dabei um Studenten der Shi-Da. Die eine Hälfte von denen war gerade hier und lernt Chinesisch, die andere Hälfte ist selbst Chinese/Taiwanese und studiert etwas anderes, z.B. Japanisch. Die meisten Chinesisch-Studenten waren westlicher Herkunft, einige aus dem Philippinen, Singapur und Japan. Sie unterhielten sich dann auch vornehmlich in Chinesisch und Japanisch und nur zu einem geringen Teil in Englisch, was schon irgendwie komisch wirkte ^^. Also dass Taiwanesen sich auf Japanisch mit weißen Waiguoren (Auslandmenschen) auf Japanisch unterhalten z.B., bzw. auch Singapurianerinnen mit den weißen Waiguoren auf Chinesisch, obwohl in Singapur ja eigentlich auch recht gut Englisch gesprochen wird.
Auf dem Kanal in Xindian kann man nicht nur exzellent die nationalen Drachenbootmeisterschaften beobachten (s. späterer Artikel) oder selbst "Fuß" anlegen und Schwan-Tretboot fahren, nein, man kann dort auch (wie ja fast überall rund um Taipei) eine nette, kleine Wandertour machen.
In diesem Fall führte die uns dann über die Brücke herüber und dann hinter einen Berg diesen hinauf, dann wendet man sich wieder dem Fluss zu und folgt alten Betonpfaden, die gerade renoviert werden.
Über diese Brücke geht es...
...und dann hinter diesem Hügel links-aufwärts und oben drauf im "Dschungel" rechts zurück.
Sicht auf den Stadtteil Xindian
Klasse Nachtbeleuchtung, wie eigentlich überall in Taiwan
Dort ereignete sich dann auch mal wieder das nächste Ereignis mit Hunden. Man hasse ich Taiwan inzwischen für seine freilaufenden und auch alle anderen Hunde…
Wir (der Brite und ich) gelangten also am Ende unseres Rundweges oberhalb der Brücke an. Dort wird aber genau der Abschnitt gerade gebaut, der dort hinab führte. Deshalb schickten uns die die Arbeiter natürlich fort. Sie zeigten dabei schräg rechts herunter wieder auf die Rückseite des Berges, dort befindet sich auch ein Tempel, dass wir uns als Wegmarke gemerkt hatten.
Wir gehen also durch nicht umzäuntes Gelände mit einigen Gebäuden, was eigentlich fast schon verlassen aussieht. Wir machen den Tempel aus und bewegen uns in die Richtung. Es regnet ab und zu, also haben wir beide unsere Schirme zugeklappt in der Hand. Wir stehen auf einem Dach/Überhang aus Beton, links führt eine Treppe hinunter. Ich mache noch scherzhaft die Bemerkung, dass jetzt ja eigentlich nur mal wieder streunenden Hunde auf diesem verlassenen Gelände fehlen würden. Wir kommen fast gleichzeitig am Ende der Treppe an, er als erster, ich knapp dahinter folgend. Plötzlich nehme ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel war und mache daraufhin ca. 5 Hunde aus, die im rasenden Tempo aus etwa 20 Meter Entfernung auf uns zuhalten. Sie hatten sich anscheinend genau im Schatten des Überhangs aufgehalten. Wir beide reagieren sehr schnell und spannen unsere Schirme in Richtung der heranstürmenden Hunde auf. Der Brite weicht dann weiter nach vorne aus, während ich die Treppe wieder hochstürze, dabei den Schirm schützend vor mir gehalten. Die Hunde lassen uns dann auch in Ruhe, nachdem wir ihr Territorium wieder verlassen haben.
Der Moment ist jetzt bei mir wie eingebrannt. Ich sehe die Hunde immer näher kommen, der schnellste von ihnen 1 Meter vor den nächsten. Ich spanne den Schirm auf und der Hund ist nur noch 2,3 Meter entfernt. In dem Moment wo mein Schirm hochkommt dreht dieser mitten in der Luft (im Sprung/Lauf???) um und auch die anderen verzögern merklich ihr Tempo. Meine Güte, hatte ich da Glück, dass ich die richtige Reaktion gewählt habe… Seitdem gehe ich eigentlich nur noch mit Schirm wandern und schaue immer um alle Ecken, wenn ich mich auch nur einige Meter von den Haupttouristenwegen weg bewege ...so schade, aber leider nicht mehr wegzudenken ohne Hundeabwehr aus dem Haus zu gehen.
Sun Yat-Sen Memorial - Kunst und Ex-Ex-Präsident (5.6.2010)
Ich war gerade erfolgreich ein gutes Hemd für besondere Anlässe (Update, gehen nur kalte Anlässe oder ich muss was drunter ziehen, Notiz an mich selbst: Hemden für besondere Anlässe auf Nicht-Schweißverfärbung checken! ^^) in der Nähe des 101 einkaufen gewesen, da entschloss ich mich, dem Sun Yat-Sen Memorial (zur Erinnerung: gilt als Begründer des modernen chinesischen Staates) mal einen näheren Blick zu würdigen. War da ja nur das eine Mal zum Ende des Lantern-Festivals und da waren wir da ja nicht drin.
Ist auch nur ein, zwei Steinwürfe entfernt und so war ich dann nach 15 Minuten Laufen auch dort. Was mir dann im Tageslichte auffiel, war die doch recht große Parklandschaft. Das konnte man eben in der Dunkelheit nicht sehen.
Schick war dann der Springbrunnen vor dem Haupteingang der zu klassischer Musik tanzte :)
Die Ausstellung im Inneren zu Sun Yat-Sen selbst war dann auch leider wenig überraschend äquivalent zu der Ausstellung von Chiang Kai-Shek. Nur ganz klein wenig auf Englisch und eigentlich ansonsten alles supertolle Erinnerungsstücke, wie Kleidungs, Schreibtische, Bücher, Siegel, etc. Mit kurzen chinesischen Zweizeiler erklärt.
Da sitzt er, der Sun Yat-Sen (übrigens genauso wie Chiang Kai-Shek in seiner Gedenkhalle).
Meditationszentrum ist es auch an den Wochenenden
*hust* Äußerst wichtige Ausstellungsstücke, bzw. BILDER von diesen...naja Personenkult halt. Nicht mein Ding, aber wer nach so etwas sucht, ist hier genau richtig.
War jetzt also nicht weiter spannend. Spannend und zugleich überraschend war dann allerdings das Untergeschoss dieses Gebäudes. Erst einmal fand ich dort einen mit alten Leuten gut gefüllten Lesesaal, in dem jeder Anwesende eine Zeitung zu lesen schien. Weiter gab es dort noch Unterrichtszimmer für Weiterbildungsmaßnahmen und Lernzimmer für Schüler und Studenten. Alles frei und öffentlich zugänglich, schön :)
Nachdem ich das hinter mir gelassen hatte, streifte ich weiter durch den Keller und fand einen schrägen Gang, der mich weiter führte. Dort standen dann auf einmal eine Menge junger Leute im Gang und verteilten und aßen Kuchen. Das konnte ich mir zunächst nicht erklären und sah dann um die Ecke die ersten Werke hängen. Es schien sich also um eine Ausstellungseröffnung zu handeln. Dies war die erste Galerie, dort sah ich dann aber in komische lange Kleider gewandte Menschen mit großen, eckigen Hüten, dann muss wohl der Kuchen doch eher für eine Promotion oder Habilitation gewesen sein… ^^
Auf die erste Galerie folgten noch 2,3 weitere, die alle frei zugänglich waren und zum Teil recht schicke Gemälde beinhalteten.
Eine Ausstellung war zum Beispiel dem Design junger Künstler gewidmet, die fand ich dann auch am besten, eine Menge richtig guter fiktiver Filmplakate und anderer Werbeposter, sowie tatsächlich nutzbare Haushaltsgegenstände. Schick, schick :)
Fiktive Werbungen
Designstudien
Solche Sachen hätte ich wohl auch gerne in meiner Yuppie-WG ^^
Geniale Werbung für Früchte
Mehr Designs. Das Potential/Können dieser Künstler ist echt immens. (So ich das von meinem Laienstandpunkt aus sagen kann.)
Netter, intelligenter Tisch
Des Weiteren sind die Gänge mit einer permanenten "Ausstellung" zur Geschichte Sun Yat-Sens und Taiwans geschmückt.
Oben drüber befindet sich dann anscheinend auch noch eine große Fest-/Konzerthalle, hatte ich auch vorher irgendwie noch nie registriert...hmm.
Da ist mir dann gleich auch noch was Lustiges passiert, ich wollte eben auf der entgegengesetzten Seite herausgehen, als wo ich das Gebäude betrat. Damit mir das gelang, musste ich eben genau durch den Eingang des Saals heraus. Dort waren irgendwie extrem viele Menschen und ich musste mich dann durch die Menschenmenge pressen, dann wollte ich auf der Terrasse langgehen um diese dann Richtung MRT zu verlassen, dort stieß ich erst einmal auf die üblichen Gruppen Tanzen übender Teenager und dann auf das gesamte Orchester, nur um festzustellen, dass dort kein Weg herunter zur Straße führte :( Naja drehte ich mich also um und musste plötzlich an einem Dutzend Polizisten und 2,3 sehr streng guckenden Leuten mit seehr weiten Hemden und billigen Sonnenbrillen vorbei gehen. Dann stieg ich gemächlich die Haupttreppe herunter und überquerte genauso gemächlich die Straße zwischen 2 schwarzen Limousinen. Plötzlich wurde mir klar, dass alle Anwesenden Leute in Richtung genau dieser Treppe starrten. Dort hatte sich dann genau hinter mir ein Spalier dieser Leute mit den weiten Hemden gebildet (weite Hemden + dünne Menschen + breite Hüften + billige Sonnenbrillen = wahrscheinlich bewaffnet und gefährlich) und ein alter Mann wurde die Treppe hinunter ge"securietied" von 3,4 solcher Typen. Dann traute ich mich nicht wirklich ein Foto zu machen, denn: a) schwarze Limousinen, b) alter Mann mit Sonnenbrille, c) zivil gekleidete Personen mit solchen weiten Hemden und breiten Hüften war mir schon suspekt und sah ehrlich mehr nach Mafia aus, als nach irgendetwas anderem.
Ich versuchte dann eine ältere Dame anzusprechen, ob sie denn wüsste wer das ist. Sie überlegte dann 2,3 Minuten und antwortete mir dann doch noch, dass das der ehemalige Präsident sei. Das erklärte dann natürlich die Security und ließ mich ein wenig aufatmen ^^. Ich glaube die Frau nannte mir diesen Mann hier http://en.wikipedia.org/wiki/Lee_Teng-hui ,ich bin mir aber nicht sicher. Aber von der Gebrechlichkeit her kann es eigentlich nur der sein, der andere Ex-Präsi ist zu jung. Lee war der erste demokratisch gewählte Präsident der Republik China auf Taiwan (ROC).