Auf der Suche nach weiteren Attraktionen musste ich mich schließlich (oder eher zwischendurch) auch einmal von Taipei abwenden und schaute mir so weitere Prospekte von der Touri-Info im Hauptbahnhof an. Während ich das eines Freitag Abends tat gab mir der Brite im Hostel einen Rat, doch einmal an die Nordküste zu fahren, er wäre dort schon gewesen und er fand es überragend. Er zeigte mir noch ein paar Fotos und ich war überzeugt. Wie es so war an jenen Wochenenden waren auch der US-Amerikaner und die Japanerin anwesend. Der US-Amerikaner ist aber inzwischen nicht mehr geneigt allzu oft seinen Laptop und das Hostel zu verlassen ^^. Besonders, da seine Freundin - die amerikanische Soziologin - den ganzen Tag lernen muss und so das die einzige Zeit ist, die die beiden gemeinsam verbringen können.
Die Japanerin aber, war hin und weg von den Bildern und meinte dann, sie müsse da unbedingt auch einmal hin. Wie ich da halt so bin, habe ich sie darauf dann auch gleich festgenagelt und am nächsten Morgen machten wir uns um 9 Uhr früh (Ja, am Wochenende ist das früh!^^) auf dorthin.
Um an die Nordküste zu gelangen muss man erst mit der MRT ca. 40 Minuten nach Norden fahren, dort liegt ja die Mündung des Danshui-, des Frischwasserflusses. Von dort aus geht es dann per Bus entlang der Nordküste, wenn man möchte bis Keelung, die nördlichste Stadt in Taiwan und ehemaliger Haupthafen. Bis Keelung sind es ca. 2-2,5 Stunden, bis Yeliu nur 1-1,5 Stunden. Hängt alles vom Verkehr und von den Straßen, sowie von der Rücksichtslosigkeit oder auch Risikobereitschaft des Busfahrers ab. Unser war mal wieder der, am häufigsten vertretene, Typ "Rennfahrer". Spurwechsel, Anfahren und Bremsen auf Teufel komm raus. Gut, dass der Bus ja auch nur überfüllt war und die Leute sich bequem aneinander festhalten konnten, was unheimlich für Stabilität sorgt. Ist ja auch Quatsch zugunsten der Bequemlichkeit der Beladung auf eventuelle Bestzeiten zu verzichten ^^.
War dann halt auch recht lustig, da meine Tasche übervoll war und ich die erste halbe Stunde dann auch noch einen Flasche und die Karte in der Hand balancierte, weil wir auch noch herauskriegen mussten, wie genau die Haltestelle heißt, an der wir heraus wollten.
Die Aussicht während der Fahrt war aber sehr angenehm (so man das durch die typisch verschmierten Busfenster hier "Sicht" nennen möchte - inwiefern das Klima daran Schuld ist, keine Ahnung), denn es ging immer direkt am Meer entlang.
Die Nordküste ist auch sehr malerisch und hat kilometerweise Sandstrände. Es reiht sich dann auch Café an Restaurant an Bed&Breakfast, wenn es mal eine Ansammlung von Gebäuden gibt. Dort stiegen dann auch nach und nach die, überwiegend jungen (Studenten, Schüler), Taiwanesen aus und wir ergatterten Sitzplätze.
Alsbald erreichten wir dann auch Yeliu und ein kleiner Fußweg von 10 Minuten brachte uns an den Eingang.
Fischerboot zum Nachtfischen
Ich hab da jetzt ja noch kein Wort darüber fallen lassen, was es dort zu sehen gibt, mit Absicht. Denn Bilder sprechen wie so oft mehr als 1000 Worte.
Überblick über den Park, oben rechts das schmale Ende ist der ganze Park.
Replika des Königinnenkopfes (sieht eben aus wie das Profil der Kleopatra o.ä.)
Wie man sehen kann handelt es sich um nichts weiter, als ein Archipel, das einen mit einer Vielzahl von Fels- und Gesteinsformationen überrascht, die von den Ge-zeiten seit Ur-zeiten (sorry ^^) geformt worden sind. Natürlich spielten auch Witterung und Erosion eine Rolle. Das kann man bei einigen dieser Formationen gar nicht glaube und will es erst gar nicht wahrhaben. Da sieht eine Stelle schon einmal aus wie ein geschnittener Blechkuchen. Oder wie ein versteinertes Ei, oder wie eine Bienenkolonie aus längst vergessenen Zeiten.
Ein großartiger Platz, um die Fantasie spielen zu lassen! So kam ich auch nicht umhin, mir die ganze Zeit vorzustellen, was das alles sein könnte.
Einiges Gelände erinnerte mich dann an den Wilden Westen in Miniatur, ich konnte mir genau vorstellen, wie dort die Ureinwohner ihrem Tagewerk nachgingen und wie ein Fluss durch dieses Tal rauscht. Wie andere sich in ihren Wohnungen, die in den nackten Felsen geschlagen wurden, ausruhten. Und wie schlussendlich, nach nunmehr Hunderten und Tausenden von Jahren, der Fluss einmal versiegte und die Bewohner das Tal verlassen mussten und nun nur noch die Ruinen von ihrer einstmaligen Kultur zeugen.
An anderer Stelle, ein paar Meter weiter, änderte sich dann die generelle Erscheinungsform und ich konnte mir wiederrum den weiten Westen vorstellen. Nun aber wechselte die Kulisse auf Wüste.
Diese Gegend wäre prima für einen Animationsfilm geeignet. Oder irgendeinen Film. Einfach sehr nahe dran Filmen und schon hätte man super Hintergründe für irgendetwas mit Wüste. Könnte mir da super so einen kitschigen B-Movie mit Puppen als Monster und Personen vorstellen oder sowas ^^.
Kopfkino ist schon toll! :D
(Wer den Begriff noch nie gehört hat, nicht wundern, kenne ich auch nur ausm StudiVZ als Gruppenname, finde ihn aber gut ^^ Er ist auch nur ein Synonym für Vorstellungskraft, Fantasie, einen Film im Kopf ablaufen lassen, etc.)
Der Beginn der Rundtour führt aber erst einmal durch einige Gärten zu einer Plastik, die tatsächlich auch aus Kunststoff ist, diese soll die Pharaoninnenbüste, die ein paar Hundert Meter weiter steht für die Ewigkeit erhalten soll. Denn wie erwähnt entstanden die natürlichen Kunstwerke hier durch Abnutzung durch die Kräfte der Natur und so wird dieses spezielle, büstenförmige Kunstwerk auch im Laufe der Jahre verschwinden. Deshalb wurde die Laservermessen und nun einmal schon nachgeformt.
Dann beginnt so eine Art Steingarten, bei dem sich dann auch 99% aller Touris aufhalten, ein Foto mit dem Pharaoninnen-Kopf machen, überteuertes (wenn auch leckeres) Seafood essen und dann wieder in ihre Busse steigen und gen Hotel fahren. Bzw. der andere Fall (typisch taiwanesische Familie): Gegen 13, 14 Uhr erst ankommen, sich in einer Stunde ein paar Meter (nicht zu weit) vom Auto entfernen und dann wieder zurück ins Auto und nach Hause, bevor es dunkel wird. Wer Sarkasmus und auch ein wenig Kritik an meinen Gastgebern hier findet, kann lesen :D
Hinter diesen Steingärten waren Besucher dann recht spärlich gesät und noch ein paar Meter weiter hatten wir dann die Halbinsel regelrecht für uns allein.
Nach 2 Stunden waren wir dann am Ende angelangt und gingen eine steile Treppe hinauf, die zu einen Aussichtspunkt führe. Die Aussicht dort lohnte tatsächlich auch den Aufwand des Anlegens eines solchen Punktes.
Dort legten wir eine Erholungspause ein und hatten dann auch noch das Glück, dass an diesem Tag die Fischer ein Fest feierten. Und so schauten wir ein wenig dem Feuerwerk zu. Das lief erst am Strand ab, später aber fuhren die Fischer mit ihren Booten hinaus und brannten dort weiter ihre Knaller und Raketen ab. Schlussendlich fuhren sie sogar für einige Minuten im Kreis. Toller Anblick!
Knapp unter dem Kamm des Berges liefen wir dann zum Eingang zurück und dort kam man sich gleich wieder wie im Dschungel vor. Die Vegetation ist einfach hier zum Teil so dicht, dass man schon nach wenigen Metern nicht mehr durch den Wald schauen kann und so entsteht der Eindruck, dass man plötzlich mitten im Dschungel ist und in der Realität einfach nur 50 Meter vom dessen Ende entfernt ist.
Dieser Teil der Halbinsel ist wohl auch ein Vogelparadies, wobei wir keine gesehen, einige aber gehört haben.
Auf der von den ganzen genialen Felsgestalten abgewandten Seite fällt die Insel extrem steil ab und ihr liegen auch noch einige geschnittene Blechkuchen zu Füßen, absolut toll!! :D
Dann noch ein wenig preiswerten Reis mit einigen Meeresfrüchten gegessen und ab in den Bus nach Taipei über Keelung (mit nur 90 Minuten ca. 1 Stunde kürzer als die Anreise).
Zur Krönung dieses Tages tranken wir 4 Dauerbewohner der Happy Family dann noch zusammen etwas Wein und aßen Baguette, Butter und Käse. Das war glaube ich das erste Mal seit Januar, dass ich so etwas ähnliches aß und muss sagen: Es war göttlich! Wenn das hier nur nicht so teuer und schwer zu kriegen wäre… :((( 100g Käse = mind. 5 €., 1 Baguette nur 1€, ist ja ok, 100g Butter 3€, 1 Flasche Wein mindestens 4-5€, 100g (kanadische, gaanz dünne) Salami mindestens 5€. Das wird recht teuer, wenn man das nicht durch mindestens 4 teilt.
Ylan - Tiefebene an der nördlichen Ostküste (16.5.2010) (Update 29.11.2010))
Update: Das unten erwähnte Museum ist das Lanyang Museum, in diesem kann man wohl etwas über Ylan erfahren: http://www.lym.gov.tw/eng/en_about_1.asp
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An einem schönen (für die Regenzeit) Frühsommertag in Taipei entschlossen sich der Brite in meinem Hostel und ich einen erneuten Trip zur Ostküste zu unternehmen.
Dieses Mal in Richtung Ylan, der größten Stadt im Norden des östlichen Flachlandes von Taiwan, wir wollten dann von Ylan aus auch an den Strand.
Man kann auf der Karte hier ganz gut erkennen, wo Flachland ist. a) an den ganzen Straßen und b) ist es halt da nicht faltig auf der Reliefkarte ^^
[Edit: Juuut, also Google Maps einbinden geht nicht so einfach und ich musste erst jemanden finden, der Flickrbilder mit Ortsinfos in Google Maps einbindet und das Ganze dann über seinen Server zur Verfügung stellt, was ich dann im Gegensatz zu Google Maps hier einbinden kann...meine Fresse....(Wer den Satz jetzt verstanden hat: Respekt Sie IT-Profi^^) Danke an Brett Jones für MapASet (http://mapaset.4bcj.com).]
Wir fuhren dieses Mal mit dem Bus dorthin. Der Weg führte durch einige recht lange Tunnel und dann über die Ebene (Wolke/Freeway Nummer 5) und kostete um die 150NT$, das würde auch der Bahn-Trip kosten, der Bus ist aber ein wenig schneller, oder viel schneller, je nach dem mit welchem Zug man fährt.
So sieht die Busstation in Taipei aus, im 2. Stock, hat insgesamt 2 oder 3 Stockwerke solcher Wartehallen.
Typischer Bus
Die Stadt an sich sah recht unspektakulär aus und die Touri-Info machte auch nicht so richtig viel Lust auf mehr. Der Bahnhof war aber schick im japanischem Kolonialstil erbaut. Und anscheinend kann man sich da auch prima Fahrräder ausleihen und von "Attraktion" zu Attraktion fahren. ("Attraktion" = Attraktion für Taiwanese != manchmal Attraktion für Europäer ^^, je nachdem wo man ist). Ein wirkliches Highlight wäre aber die alte Stadtverwaltung gewesen, die im Stile eines japanischen Hauses erbaut ist. Also echt aus Holz und mit Schiebetüren etc.. Das habe ich dann hinterher im Internet nachgelesen und der Brite hatte halt auf Radfahren auch so gar keine Lust. (Er war dann später zu einem Festival noch einmal da und die Bilder sahen sehr nett aus, schade, da haben wir uns damals echt was entgehen lassen.)
Cooles Bike ^^
Häufige Designwahl für Hotels und hier anscheinend für eine Kaufhalle mit McD's.
Nette Überdachung, erinnert sehr schön an Bäume
Zum Strand ging es auch nicht ohne Probleme, denn google maps meinte es seien etwa 3-5 km und das war uns dann auch etwas viel.
Darauf sind wir dann also zum Zug und eine Station in Richtung Taipei gefahren, nach Toucheng. Das liegt nämlich dann schon wieder sehr nahe an der Küste. Dort versahen wir uns mit vorräten, ignorierten eine der ältesten Gassen der ganzen Region Ylans (O-Ton Brite übersetzt ins Deutsche: Ach sieht doch eh alles gleich aus, die stellen da nen Schild hin und is nüscht besonderes…; Pustekuchen: Später im Reiseführer gefunden, dass das eins der 15 Must Sees der Region ist...) und strebten dann gen Küste.
Der Weg dorthin führte durch die typische ländliche Gegend, die es auch hier zuhauf gibt. Diese Art Landschaft gibt mir inzwischen zu Fuß immer das Gefühl, dass gleich ein (streunender) Hund um die Ecke gelaufen kommt… hier aber nicht.
Gut gezielt kamen wir an einer Art Campingplatz an. Also einem Komplex mit Toilette, Wiesen und Restaurant. Sowie einem seehr coolem Aussichtsturm an den noch ein/e Café/Bar anschloss. Diese machten erst Nachmittags auf (was es dann zum Glück auch direkt war) und servierten selbstgebrautes Bier aus der Umgegend zu chilligen Elektrobeats. Mit Blick auf den Pazifik! Was braucht man mehr für einen Sonntagnachmittag?!
Campingfläche
Blick nach Süden
Blick nach Norden
Von dort konnte man auch prima Turtle-Island sehen, deren Geschichte ich ein andermal erzählt bekommen habe und deshalb auch an anderer Stelle zum Besten geben werde ;)
Blick vom Café aus
Selbstgebrautes (war auch garnicht so schlecht)
Weitere Impressionen dann von der Wanderung gen Norden, immer am Pazifik entlang.
Fischerboote
Der heldenhafte Fischer (leider keine Ahnung, was das wirklich darstellt, muss mal jemanden fragen, der die Zeichen lesen kann).
Das "versinkende" Museum (hab mal nachgeguckt, ja das ist ein Museum, aber ich weiß leider nicht mehr, was für eines).
Unter der Herrschaft der Japaner boomte der Tourismus japanischer Bürger nach und auf Taiwan, ebenfalls ging es einigen (oder vielen?) Taiwanern auch gut genug, so dass sie sich dieser nicht geldbringenden Beschäftigung zuwandten.
1927 gab es eine Umfrage bei der nach den beliebtesten Sehenswürdigkeiten gefragt wurde. Es kamen nach 30 Tagen rund 300.000 Zuschriften zurück und das bei einer Gesamtbevölkerung Taiwans bei rund 4 Millionen. Medium
Das ist ein historisches Spielgerät, wo es sicherlich darum ging eine Kugel, die da oben rechts rauskommt, zu einer der 8 Plätze auf Taiwan zu befördern. Das sind von oben nach unten: Danshui, Keelung, Taroko, 3 Bergregionen mit den höchsten Bergen (knapp unter 4000 Meter) in Taiwan, Kaohsiungs Hafen und (das heutige) Kenting. Medium
Kaohsiungs Hafen
Leuchtturm am Südkap bei Kenting
Alishan (Berg Ali)
Shoushan
Tarokoschlucht
Danshui
Keelungs Hafen
Anscheinend gab es auch im Zusammenhang mit diesem Tourismus einen Wassserflugzeughafen ab 1941 mit einer 4-5 km langen Start- und Landebahn. Er wurde zum Auftanken auf dem Weg nach Bangkok genutzt. Aber nur einige Monate friedlich und dann trat Japan ja in den 2. WK ein.
Und natürlich gab es auch dann eine Eisenbahn, um von Taipei aus zur Erholung an die Küste zu fahren (ab 1901).
Sehr interessante Geschichte!
Die Postkarten und Erklärungen fanden sich im Übrigem im ehemaligem britischem Konsulat nahe dem rotem Fort in Danshui (daher auch dieser Beitrag, als der auf den über Danshui folgende).
Danshui, also 淡水 heißt ja, wie glaube ich, schon einmal erwähnt "Frischwasser" und ist der Name des größten Flusses, der durch Taipei fließt, als auch der Name des ehemaligen Haupthafens von Taiwan. Damals noch Isla Formosa und Spanisch, daher einige spanische Gebäude da. Danach dann Niederländisch und daher ein Fort von denen. Dann Qing-Chinesisch und eine weitere Festung von diesen.
Wo dann die erste Mädchenschule, sowie eine Universität in Taiwan errichtet wurde. Das ist allerdings nicht den Chinesen anzurechnen, sondern einem Fremdem, nämlich Goerge Mackay, einem Presbyterianer. Er sorgte in einigen Gegenden Taiwans für Schulen, Spitäler und Kirchen und brachte die moderne Medizin nach Taiwan. Er erforschte auch die taiwanesische Sprache und erarbeitete ein phonetisches System basierend auf dem lateinischem Alphabet für diese. Man sieht also ein Hans Dampf in allen Gassen, ein wahres Universalgenie eines Goethes, Newtons oder Leibniz' würdig :) (http://en.wikipedia.org/wiki/George_Leslie_Mackay wens noch weiter interessiert, und wer dann noch mehr wissen will: http://danshuihistory.blogspot.com/ da geht’s dann richtig in die Tiefe ^^).
So ich hatte mir gerade meine neue Kamera gekauft und dementsprechend auch alles in Danshui fotografiert, was nicht niet- und nagelfest war ^^. Aber gibt natürlich "nur" wieder die Auswahl der besten Bilder hier im Blog. Der Rest ist wie immer dann wieder bei Flickr zu finden.
Das erste Bild meiner neuen Kamera ist natürlich von dem Laden, in dem ich sie gekauft habe ^^ Medium
Also los geht’s, auf dem Weg zur nördlichen Endstation der MRT in Danshui
Hier sieht man hinten auf dem Yang Ming Berg die National Yang Ming University. Dort wird Medizin, Bioliogie, u.ä. gelehrt. Medium
Gaaaanz klein gaaanz hinten, ein wenig rechts hinter dem ersten großem Turm in der Mitte ist der 101 zu sehen. Dieser Turm genau in der Mitte ist ein sich drehendes Turmrestaurant. Medium
Mackays Kirche, rechts das kleine weiße Haus ist das Mackay Spital Medium
An dem Tag waren etwa 100(!) Freiwillige in Danshui unterwegs die Geld und Kassenbons (Erinnerung: jeder Kassenbon ist ein Los für eine monatlich stattfindende staatliche Lotterie) für Blindenhunde sammelten. Medium
Altes, leer d Haus in japanischem Stil (man beachte die Glasscherben gegen Mauerkletterer) Medium
Ein chinesischer Dudelsackspieler, nur echt mit Schottenrock :D Medium
Seit dem 1. August 1999 heißt das Oxford College nicht mehr so, sondern eben nun Aletheia Universität (Griechisch für Wahrheit, aber warum sie umbenannt wurde, kann ich nicht finden, vielleicht, damit der Name sich mehr abhebt international ?). Medium
Um 1870 herum wurde dann auch von einem deutschem Baumeister noch ein Fort errichtet, das sieht auch ganz deutlich nach Fortbauweise aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert aus. So wie man (ich) es ja auch aus Deutschland, Polen oder den Niedelanden kennt. Medium
An der Mündung des Danshui-Flusses befindet sich dann eine Yachthafen, eine Essmeile, sowie die sogenannte Lover's Bridge, von dort aus kann man exzellent den Sonnenuntergang beobachten. Medium
Romantische Musik wird auch gespielt (das links hinten ist der Hafen von Taipei), sorry für das Rauschen
Achja genau, das Lied das man (eher nicht) im Hintergrund hört hat nur genau eine (gefühlte) Textzeile und diese war: Wo ai ni - Ich liebe dich. Mehr war da nicht drin ^^
Am letzten Tag (wann auch sonst…) des Fests der Calla Lilien fuhr ich mit der Spiegelreflex-Kamera von einem aus dem Hostel hoch ins Yangminshan, um die Calla Lilien zu bestaunen. Daher sind die Bilder auch schicker, als sonst um diese Zeit mit der alten Kompakten.
Vom zentralen Ankunftsplatz gings dann mit einem Kleinbus weiter hoch in die Berge. Dann gab es sehr viel zu sehen und nicht allzu viel zu erzählen. Die Sicht und Lichtausbeute waren natürlich, wie den ganzen Frühling lang, so lala.
Sieht man schön hier, muss ich wohl im November dann nochmal da hoch, wenns dann klarer ist.
Also ab von der Bushalte zu Fuß einmal rund um den Berg da mit dem Funkmasten.
Die Straße ist da an den Wochenenden nur in eine Richtung befahrbar, die da rumführt. So dass eben der zahlrieche Individualberkehr flüssiger laufen kann - Taiwanesen mögen ja laufen meist nicht und fahren deshalb überall mit dem Auto hin. Beispiel hier, die Tour um den Berg kostete mich etwas um die 2 Stunden und die Leute hier fahren dann eben noch die paar Meter um direkt an der - so gelabelten - Attraktion anzukommen. Ausnahmen bestätigen die Regel natürlich.
Laufweg: You are here und dann links über die braunen Wege und nach oben zum blauen Busstopp und den schwarzen Weg wieder zurück, ca. ^^
Man sieht hier gut, dass es wirklich sinnvoll ist, die Straße einbahnig zu deklarieren: Eng, verwinkelt, bergab, bergauf, Leute auf der Straße und Taiwanesen am Steuer ;D
Mein erster Babushain/-wald in freier Wildbahn :)
Calla Lilien wachsen anscheinend sowohl "regulär" im Boden, als auch "nass" im Wasser/Schlamm.
Viele Leute leihen sich Gummistiefel, um die Lilien selbst zu ernten. Sind dann auch billiger, als wenn man sie am Straßenrand kauft. Und schön sind die Dinger allemal ^^
Preis am Straßenrand war so ca. 2,50€ und selbstgepflückt dann nur so 80 Cents (Ich verabscheue M. und die dt. Regierung und all die Spekulanten für die Ausnutzung, wenn nicht gar Herbeirufung der Griechenlandkrise, dank denen hab ich 10% weniger Geld aus Deutschland pro Monat, im Vergleich zu vor 3 Monaten! (Stand 25.4.2010, ist jetzt schon wieder etwas besser)). Die Landschaft dort ist atemberaubend! Und was Wetter im Sommer mit der Luftfeuchte und Hitze sicher auch ^^
Bei dieser Farm, zahlte ich sogar 80NT$ Eintritt und bekam dafür einen 80NT$ Gutschein für einen Kaffee, den ich gerade wollte :D
Weiter die Straße entlang.
Beim nächsten Bild müsst ihr mal draufklicken wahrscheinlich, denn dort sitzt genau in der Mitte ein sehr farbenprächtiger Vogel auf dem Gestänge.
Falls es jemand noch nicht wusste, so wie ich, bevor ich hier war ^^, Taiwan ist genauso wie die Philippinen und Japan Teil eines Vulkangürtels der sich zwischen den tektonischen Platten des Pazifiks und des asiatischen Kontinents erhebt (Fragt mich bitte nicht, wie die wirklich heißen.). Auf jeden Fall ist hier deswegen alles viel steiler als in Nord- und Mitteldeutschland. Mit den Alpen kann ichs schlecht vergleichen, bin da nur einmal durchgefahren.
Und außerdem gibt’s hier ne Menge Vulkane, alle inaktiv/ungefährlich, aber unter strenger Beobachtung. So wie der hier.
Mein erster Vulkan mit Lebenszeichen in freier Wildbahn!
Im Vordergrund befindet sich die größtflächigste Ansammlung von Calla Lilien Feldern hier. Das ist ein Blick darauf von der anderen Seite.
Pflücken-Waten-Gehen:
Allegorie für (Nord-)Taiwan.
Mehr Vulkan und Lilien:
Heißes Schwefel-Quellchen:
Familienausflug - nur echt mit 2 Hunden. Eigentlich fehlt da noch das 2. Kind hinter dem Fahrer ^^
Als ich dann quer über/durch die verschiedenen Calla Lilien-Felder gewandert war, setzte ich mich in eine Buslinie, die diesen Vulkan umfährt. Denn typischerweise wie nahezu überall in Taiwan, führt auch zu jeder Attraktion auch eine Straße und meist auch ein Bus, in diesem Fall wieder ein Kleinbus, der eher an die Bergstraßen hier angepasst ist.
Hier die beiden verschiedenen Busse, die da rauf- und rumkurven, rechts natürlich der Kleinbus. Links der KIA Standard-Taipei-Bus.
Ist schon fantastisch, wie man dann so über die Bergstraßen kurvt und auf der anderen Seite bei guter Sicht den Pazifik ausmachen könnte.
Ein weiterer Haltepunkt ...
...war dann direkt vor dem Vulkan und da gab es neben eben diesem auch noch ein weiteres Highlight zu sehen für mich.
Da schaut man von Weitem auf eine Art Grasteppich und der Kopf sagt: "Das sieht irgendwie surreal aus".
Was sich dann auch bestätigt, sobald man näher kommt, denn das "Gras" was man da scheinbar aus der Ferne wahrnimmt entpuppt sich beim Näherkommen als 2,50 Meter hoher Pfeilbambus.
Da sind dann einige Wanderpfade reingeschlagen worden und es nisten wohl unheimlich viele Vogelarten und der eine oder andere streunende Hund dort ^^.
Wo käme man denn da hin, wenn man in einem Nationalpark nicht auch vernünftig streunende Hunde hätte...Das würde wohl dem "National" nicht gerecht werden *seufz*. Die Taiwanesen sind dann auch da manchmal wieder merkbefreit und versuchen schon mal die lieben Tiere, die dort überall herumlungern zu streicheln. Ich weiß auch nicht, wie man auf diese geniale Idee kommen kann. Zum Glück wurde die Taiwanesin, die das 2 Meter von mir entfernt an dem einen Hund ausprobierte von diesem dann nur verbellt.
Auf zum Vulkan!
Ach, da ich grad am Meckern/Lästern war: Man beachte (als Taiwanese: ignoriere) das Schild im Vordergrund…
Mehr heiße Luft ^^
Ich glaube ich hatte mich schon einmal erfreut über Freiluftwaschbecken ausgelassen (Tainan?) an dieser Stelle möchte ich dies wiederholen. Das war der Ausblick, den ich beim Händewaschen genießen durfte!
Waaaahnsinn!
Überall Funkstationen auf den höchsten Gipfeln des Yangmingshan.
Auf der anderen Seite des Berges gibt es eine Art Picknickareal, wo sich doch einige Taiwanesen herumtummelten.
Und dann wieder rum um den Vulkan und zurück zur Haupthaltestelle der ganzen Linien, die da so rumkurven und wieder ab nach Hause :) Was ein recht langer Trip wurde, so wie jedes Mal. Denn es gibt ja nur eine Einfallstraße rauf zum Berg (zumindest wusste ich bis dato nur von einer) und da zuckelt dann alles runter und gaaanz am Fußende limitiert eine Ampel den Verkehrsfluss… und am Wochenende abends ist dann eben Warten angesagt.
Aber schöne Ausblicke darf man dann noch wenigstens genießen.
Ja ok, das ist jetzt nicht gerade Taipei im schönstem Lichte, aber eben realistisch ^^.
Im Süden von Taipei am Ende einer MRT Linie liegen der Zoo und ein Dorf namens Muzha. Für diesen Ort wird Werbung gemacht wegen seiner vielen Teehäuser und Teeplantagen.
Um diese Zeit war Taiwan/Taipei recht regnerisch und bewölkt. An diesen einem Tag regnete es gerade nicht in Taipei und ich beschloss in Richtung Muzha aufzubrechen. Da ich Zeit hatte und außerdem nicht die MRT nehmen wollte, da diese recht lange braucht um dort hin zu gelangen, beschloss ich den Bus zu nehmen. Dazu besorgte ich mir erst einmal ein dickes Fahrtenbuch und ließ mir von der Touri-Info helfen, den richtigen Bus zu finden. Denn Taipeis Busnetze sind alles andere als übersichtlich oder geordnet. Zumindest erschließt sich dieses System mir nicht ^^. Es gibt sogar eine Onlinesuche dafür, die wiederum aber auch nur mit den Internet Explorer funktioniert. Denn die taiwanesische Regierung, und zumindest viele Südostasiaten, Chinesen und Taiwanesen, nehmen generell nicht viel Rücksicht auf Nicht-Microsoft Produkte.
Außerdem fand wohl gerade noch eine Modelleisenbahnshow mitten in der Haupthalle statt, das möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Egal, also erst einmal in den ersten Bus, der mich dann direkt in den Süden fuhr. Dann beim Umsteigen die Haltestelle des nächsten Busses gesucht, denn die hießen praktischerweise gleich, war aber ca. 100 Meter weg und um die Ecke versteckt.
Der fuhr dann auch alle 30 Minuten hoch in die Berge nach Muzha, das war dann auch ein kleinerer Bus, den die hier, wie auch in Hong Kong, für die meisten Bergstraßen benutzen.
Auf dem Weg kann man die Aussicht über Taipei genießen. Zumindest war das bei mir nur auf dem Weg dort hoch so, denn oben angekommen, versperrten mir Wolken und Nebel den Sicht herunter. Sieht aber genial aus und zeige ich euch später, denn inzwischen war ich auch mal bei gutem Wetter in der Gegend.
Oben angekommen, kann man das Ende der Maokong Gondula sehen, also der Maokong Seilbahn, diese führt von der MRT Station Taipei Zoo über zwei Berge und eine Schlucht hierüber.
Anschließend machte ich einen Rundgang rund um die Schlucht, so lange bis es dann doch etwas spät und meine Füße nass wurden.
Unterwegs kam ich an einer Ausstellung zum Thema Teeherstellung vorbei, die ich hier dann mal mit Fotos wiedergebe. Mehr konnte ich dem auch nicht entnehmen.
Was ziemlich beeindruckend war ist das Gefühl der Unmittelbarkeit des Dschungels dort. Ich war ja nur 15 Minuten von Taipei entfernt und außerdem lief ich da ja auf einer Straße und nicht etwa einem Pfad durch den Dschungel. Und trotzdem hatte ich das Gefühl mitten drin zu sein.
Das kann ich euch auch ziemlich gut mittels ein, zweier Videos zeigen, denke ich. Einfach mal etwas lauter stellen und sich gedanklich ein paar Tausend Kilometer weiterversetzen :)
Zum Schluss ging es dann, als meine Schuhe dem Regen endlich nachgaben, per Anhalter mit dem nächsten Bus wieder nach Hause.
Mysteriöses Taipei *gruseligemusiksumm* :D
Wetter gut, alles gut, so ist das leider selten an meinen Wochenenden, zumindest war es das im regen- und wolkenreichen Frühling bis Frühsommer Anno 2010 ^^ hier in Taipei.
Also das erste Mal auf zum Strand hier! Eigentlich ist hier ja überall Strand, weil überall Meer und an dem größten Teil der Westküste auch flach. Ist aber nur die halbe Wahrheit denn das Wasser wird trotzdem recht schnell recht tief und daher sind die Strömungen meist auch unberechenbar. Und dann darf man natürlich den kleinen Effekt der Verschmutzung der gesamten nicht-manuell-gesäuberten Strände nicht vernachlässigen.
Von Taipei aus ist es außerdem i1mmer recht weit bis zur Küste. Eine Strecke führt mit der Metro die rote Linie nach Norden hinauf, nach Danshui am Danshui-Fluss entlang. Dann steigt man in einen der Busse dort und lässt sich entweder nur direkt nach Norden kutschieren oder fährt die gesamte Nordküste entlang und kann dort immer wieder Strände, Cafés, Hotels, etc. abschnittsweise aggregiert finden. Das dauert Minimum 40 Minuten (20 min MRT und 20 min Bus und Laufen), und Maximum 2-3 Stunden, wenn man zum abgelegenstem Strand mit den Öffentlichen fahren möchte.
Die 3. Möglichkeit ist es nun an die Westküste zu fahren, durch die Berge mit der Eisenbahn und dann an einem der Strände dort auszusteigen und ein paar Minuten zu laufen.
Dort befindet sich auch nach Kenting-Strand, der zweitmeistbesuchte /-populärste Strand in Taiwan: Fulong-Strand.
Fällt mir grad auf, dass das alles komisch klingt, wenn mans in Deutsch sagt: 福隆攤-- Fulong-Tan-- Fulong-Beach -- Fulong-Strand; oder auch 淡水河 -- Danshui-He -- Danshui-River -- Danshui-Fluss. In Englisch klingt das irgendwie noch, aber im Deutschen...hmmm.
Gut klingend wird es irgendwie erst wieder, wenn man die Namen richtig übersetzt. Dann wird aus Danshui-Fluss nämlich der Frischwasserfluss und aus Fulong-Strand der Glücksgroßstrand/Großesglückstrand, schön :) (Sinologen würden mich jetzt vermutlich gerne steinigen, ob meiner Wörterbuchübersetzung, die möglicherweise auch komplett falsch ist für Fulong, bei Danshui bin ich mir ziemlich sicher :)
(Fulong ist übrigens hier http://maps.google.de/maps?q=25.022151,121.929016&num=1&sll=25.035936,121.113754&sspn=0.08089,0.128059&ie=UTF8&ll=25.030861,122.028923&spn=0.237974,0.445976&z=12)
Der Zug dorthin kostet 150NT$ und man fährt ca. 90 Minuten durch recht szenisches Gelände, gefällt mir sehr gut die Fahrt.
Man sollte wohl eigentlich vorher schon die Rückfahrkarte für Abends am Wochenende kaufen, denn ansonsten muss man stehen oder auf dem Boden sitzen zurück. Ist ja klar, dass die rückkehrenden Züge aus der Gegend dann abends voll sind. Wenn man mal drüber nachdenkt, was wir nicht taten ^^
Der Strand selbst ist recht idyllisch und hat einen bezahlten und einen unbezahlten Bereich (wo auch Wellen zum Surfen sind). Die szenischen Hauptattraktionen sind eine Brücke, ein Fluss der diese Strandabschnitte teilt, einige Sandbänke, rechts ein Pier und links ein malerisches Atomkraftwerk… Atomkraftwerk? Hatten wir das nicht schon mal, Strand und AKW? Ja, hatten wir, denn in Kenting steht in der Nähe des beliebtesten Strandes ebenfalls eines. Dieses befindet sich allerdings gerade noch im Bau.
Die Taiwanesen wissen schon, wie man Atmosphäre in die Freizeiterholungsparadiese bringt… ;) Kommt mir auch wieder bekannt vor, dass sie es schaffen, dass das Gesamtbild irgendwie einfach nicht in sich schlüssig ist, sondern mindestens eine Komponente besitzt, die es stören.
Outdoor-Karaoke gabs dann auch noch von der Seite des Piers her und gegen die Wellen anspringen hat Spaß gemacht :D
Zurück Richtung Taipei wies mich der Brite noch darauf hin, dass es hier einen alten Tunnel gibt, der unter einen Berg dort durchführt auf die andere Seite der Halbinsel und der nun fahrradtouristisch erschlossen ist. Soll heißen, man kann an der Bahnstation für 1-2 Euro die Stunden Fahrräder ausleihen und dann rüber auf die andere Seite fahren, dort die Aussicht genießen und ist nach 1,2,3 Stunden wieder zurück.
Da es erst 5e war und noch bis halb Sieben ca. Tageslicht war, überredete ich ihn, uns das noch anzuschauen, er kannte das ja schon.
Also ab zum Tunnel - und feststellen, dass der um 17 Uhr zumacht :/
Na da wir aber noch Tageslicht hatten und da eine Straße auf der Karte die da herumhing über den Berg führt, beschlossen wir diese hinaufzufahren. Nach 100 Metern hörte dann auch quasi die Zivilisation auf und wir waren alleine den Berg hinauf unterwegs.
Nach weiteren ca. 100 Metern war dann aber mit Fahren Schluss, denn der Berg ist einfach zu steil...Also hochschieben ^^, das war dann auch ganz lustig und schön anstrengend (ab und zu tut es einfach gut, etwas Sport zu machen...) und dann wurde es aber zusehends etwas dunkel. Wir waren wahrscheinlich auf 70% der Gesamthöhe angekommen, als wir umkehren mussten.
Den Berg runterzufahren war zumindest mit meine Fahrrad aber recht gefährlich, denn die Bremsen konnten mich trotz Anschlag an den Griffen nur Abbremsen, nicht Anhalten. Junge, Junge, da ging mir aber der Arsch auf Grundeis, als ich die Hebel immer weiter durchzog und dann am Griff ankam und feststellte, dass das nichts wird mit Anhalten^^, bei bestimmt 20% Steigung oder so (Fast ein richtiger Wernäää-Moment, Zitat "Da verteilt sich meine Bremse!").
Zum Glück gab es einige weniger steile Passagen zwischendurch, die ich dann zum Anhalten nutzte und ab dann seeeeeeehr vorsichtig und langsam den Berg runterrollte. Schade, hätte sicher mit Highspeed viel Spaß gemacht :D
Zum Schluss gab es dann noch die berühmte Fulong-Lunchbox und dann zurück nach Hause.
Ein paar Worte noch zu Lunchboxen hier. Diese sind ein etwa 10x15x5cm großer Holzkasten, in dem sich zu 50-70% Reis befindet und oben drauf dann Fleisch, Fisch, Gemüse in verschiedensten Variationen. Diese Lunchbox-Tradition scheint auch sehr mit der Eisenbahn verwurzelt, sobald man hier mit einem der nicht-Vorortzüge (Vorort = äquivalent zu S-Bahnen in etwa, nicht-Vorortzug = etwa wie D-Zug oder IC/EC, recht komfortable und ein wenig schneller und teurer) fährt, rennen dann immer Leute (auch schon mal Kinder) rum, die einem Lunchboxen verkaufen wollen. Was ziemlich nervig sein kann, wenn man mal seine Ruhe haben will, oder im Gang sitzen muss, weil der Zug zu voll ist und man keine Füße mehr hat zum Stehen (Metaphorisch (?) gesprochen natürlich, denn ich hatte ja noch Füße bei besagter Situation, auf denen konnte/wollte ich aber nicht mehr stehen.).
Longshan Tempel und altes Taipeier Viertel (27.3.2010)
Eines schönen Sonntages wachte ich mal wieder so gegen frühen Nachmittag auf und beschloss mir etwas in Taipei anzuschauen. Zum zu den heißen Quellen zu fahren, wars zu warm und um zum Yangminshan rauszufahren wars zu spät. Also entfaltete ich meine Taipeikarte und schaute, was ich hier noch nicht gemacht hatte. Da ich keine Lust (und ich glaube auch gerade kein Geld) auf Shoppen hatte, fielen die vielen interessanten Einkaufszentren, die ich noch besuchen muss, erst einmal aus dem Raster. Nachtmärkte sollte man lieber in der Nacht machen, ist ja wohl klar ^^, also auch die weg. Zoo? Nee. Naja und dann schaute ich mich um und dachte, "Mensch, Longshan Tempel" da fährste doch jeden Freitag Abend und jeden Montag morgen dran vorbei, bzw. schräg drunter durch. Da kannste jetzt auch mal hinfahrn. Ist ja nicht weit.
30 Minuten später war ich dann auch schon da, hab getrödelt, normalerweise kommt man vom Hostel aus ja durch die ganze Stadt in 30 Minuten. Raus aus der MRT gings dann über einen Platz/Park zum Tempel.
In dem Park wimmelte es vor alten Menschen, das ist hier doch sehr ungewöhnlich. Normalerweise sieht man in Taipei kaum alte Menschen. Da gab es eine Tafel, die besagte, dass der Park vor der Renovierung vor einigen Jahren, ein Sammelpunkt für Obdachlose war. Wenn das immer noch so ist, würde das natürlich einiges erklären. Denn soweit ich es verstanden habe, gibt es hier weiter keine sozialen Sicherungssysteme, außer Eigenkapital und Eigenhumankapital (jaja, ich weiß, ganz schlimmes Wort, aber passt hier ausnahmsweise), also die Frucht der eigenen Lenden, genannt Familie. Soll heißen, wenn man keine Familie mehr hat und kein Geld mehr und keine Arbeit findet, weil man alt ist, landet man auf der Straße. Ich lasse das mal als Hypothese hier so stehen, weiß es aber nicht so genau. Vielleicht finde ich mal jemanden, der mir das erklärt. Nehmen wir aber erst einmal so an, so erklärt sich die hohe Dichte an alten Menschen/Obdachlosen. Wenn nicht, dann nicht. War jedenfalls die größte Ansammlung alter Menschen, die mir jenseits von Tourireisebussen jemals hier begegnet ist.
Nagut, also der Tempel. Schön :)
Durch die Lagunen rechts und links im Vorhof wirkt es richtig nett dort.
Die Schnitzereien und Dachfiguren waren auch sehr edel.
Auf den Bildern sieht man noch einen Rest von Chinesischer Neujahrsdeko. Besonders aber hat mich die Stimmung beeindruckt, als die Leute angefangen haben zu beten, singenderweise hier, toll! Außerdem die Vielzahl an Menschen aller Altersstufen. Der Besuch eines Tempels ist hier auch anscheinend noch bei jungen Leuten sehr beliebt.
Was gibt es noch zu sagen. Naja der Tempel ist einer der ältesten in Taipei, so von 1738. Zuletzt wurde er aber 1945 renoviert.
Typisch auch die Opfergaben für die Geister der Toten. Gewöhnliche Lebensmittel aller Art, auch Snacks, Getränke etc.
Hier kann man gut sehen, was da alles los ist. Leider kann man die Leute nicht singen/beten hören, da mein Mikrofon kaputt war.
Dann "musste" ich noch für ein vermeintliches Schulprojekt herhalten, weil ein Mädchen meinte, sie braucht 100 Bilder von "Foreigners", Fremden, Ausländern, für ihre Schule. Konnte erst ihr Alter wieder so gar nicht einschätzen und dann kam ihr Freund und dann war klar, dass sie irgendwas <16 Jahre ist ^^. Machens einem hier aber nicht leicht, mit dem Alter schätzen.
Dann bin ich zurück zu dem Park und an dessen Seite lang und was finde ich? Ein absolutes Kleinod, einen richtigen alt aussehenden Laden. Ein Buchladen, der aber schon fast wie ein Museum wirkt. Wie eine Reise 100 Jahre zurück ins koloniale Taipei des frühen 20. Jahrhunderts.
Schönes Innendesign, schön viel Holz, ein Haufen alter Bücher und man kann da sogar Sitzen und Kaffee trinken da kann ich endlich einmal sagen: Perfekt! Überhaupt nicht die übliche Situation eines Etablissements hier, dass 80% stimmt, die restlichen 20% aber so was von die Atmosphäre kaputt machen. Sei es das Plastikgeschirr, die Enge, die Plastiksitzmöbel, die Kahlheit, etc. Nichts davon hier. Da komme ich wieder!
Anschließend gings durch eine schmale überdachte Gasse, die viele Marktstände beherbergte, parallel zur Hauptstraße weiter.
Inklusive Modeläden direkt neben obigem Bild :D
Wieder zurück, um einen Bogen um die Rückseite des Tempels zu schlagen, entdeckte ich ein weiteres Kleinod Taipeis. Mein Glück war mit mir an diesem Tag :) Und zwar findet sich dort ein renoviertes Straßenstück aus dem Taipei des späten 19. Jahrhunderts. Die wurde erst letztes Jahr fertig und dort finden sich einige Ausstellungen von Künstlern, einen Getränkehersteller, einen Teeproduzenten, die Flower Expo im November 2010 und viele Toiletten ^^.
Jedenfalls eine sehr schöne Ecke, auch wenn hier wieder die 80/20 Regel passt (viel Beton, wenig Holz - wenn auch mehr Holz, als an den meisten Stellen - bis auf 3 oder 4 Tafeln alles nur in Chinesisch).
Trotzdem Respekt für die Erhaltung des Kulturerbes und dann auch noch für die Nutzung als Stätte der Kultur.
Anschließend wandelte ich noch über diverse Nachtmärkte, derer viele dort sind in der Ecke.
Sogar mit richtig süßen Kaninchen da :)
...die natürlich genauso zum Essen da sind, wie diese Schlange… ;)
Unter anderem einer der berühmten Taipeis, vielleicht sollte ich auch eher berüchtigt sagen, denn dort kann man Schlangenblut trinken und Schlangen essen. Uärgh...So vom sehen her, vielleicht ist es ja ganz lecker. Ein Mädel aus Südchina (arbeitet im Silicon Valley als Steuerberaterin, kommt aber 1-2x im Jahr nach Hause) auf der Durchreise über Taipei hat mir mal erzählt, dass Schlange selbst aber unglaublich lecker sein sollen. Muss ich dann wohl mal probieren. Das hat mir auch ein Deutscher, der hier lebt, bestätigt, und der meinte dann auch, dass das ja logisch sei, bestehen ja nur aus Muskeln die Viecher. Das ergibt Sinn.
Und mit diesem, in korrektem Deutsch verfasstem, Satz verabschiede ich mich. :D
Schlaand, oh Schlaand... :D
Also nun noch einmal ein Feature zu meinem Fußball Erlebnis in Taiwan.
Dort wohne ich an den Wochenenden, das ist das Happy Family Hostel, und zwar genau in der Mitte zwischen den beiden Pfeilern, das linke, nicht beleuchtete Gebäude, 4-stöckig.
Auf dem nächsten Bild habe ich mich umgedreht und schaue nun auf ein Gebäude hinter dem grünen Reisebus, das ist das Artist Village, in dem auch das Artist Village Café, alias die Irish Bar beheimatet ist.
Folgend kann man Taipei 101 erkennen und zwar guckt das Gebäude da links in violett/lila aus dem Hintergrund gen Himmel heraus. Der Turm ist ca. 2,3 Kilometer entfernt.
Hier bin ich dann direkt vor dem Eingang des Gebäudes der mittels grünem Licht zu erkennen ist.
Ordentlich voll wars dann auch, nur leider 90% England-Fans :/ Naja gibt halt einfach mehr Englischlehrer als deutsche Unternehmer (denn das sind zwei sehr zutreffende Stereotypen hier) in Taipei ^^
Von dem Mädel habe ich leider die falsche Seite erwischt, sie hatte eine Deutschlandflagge auf der anderen Wange :)
Und hier, wenn Deutschland ein Tor macht:
Und wenn England dran ist:
War aber auf jeden Fall ein schönes und faires Spiel (bis auf die Wembley-Rache...) und die Engländer fanden das auch! Bis auf einen Stresser, aber der war nach dem Spiel wenigstens ruhig.
So und weils grad so viel Spaß macht, noch einen Eintrag hinterher.
So sieht das aus, wenn ich Fußball in Taipei schaue.
Bei einem England-USA-Spiel Samstag Nacht so:
Beim Deutschland Spiel Montag morgen um 2:30 Uhr so:
(5 Mann an der Bar, 3 davon arbeiten da und einer ist der Bruder des Barkeepers und ich ^^)
Aber hatte sich ja gelohnt!
Das ganze findet in dem Irish Pub um die Ecke statt. Wobei man da richtigstellenderweise erwähnen muss, dass das gar kein richtiger irischer Pub ist. Denn der Laden befindet sich im Taipai Artist Village. Das ist ein von Taiwan gesponsorter Wohnblock in den vor allem ausländische Künstler eingeladen werden, um in Taipei/Taiwan zu schaffen und zu wirken. Dieser Wohnblock beinhaltet auch ein Café und eine Bar. Ich habe die Fotos dazu gerade nicht zur Hand, reiche das aber nochmal nach, da ich da schon einige Abende/Nächte habe ausklingen lassen.
Diese Bar wird aber nun von einem Iren mitbetrieben, der auch einer der Barkeeper ist und dem ganzen eben den irischen Charm verleiht. Deshalb kann man von der Atmosphäre her durchaus sagen, dass es sich um einen irischen Pub handelt. :)
Getränkespecials gibt es auch für die ganze WM. Specials heißt in dem Fall a) günstiger, aber nicht viel, und b) dann vor allem gutes Bier vom Fass. Wie eben schon erwähnt: Warsteiner! Toll. :D
Sie guckt normalerweise nicht so ^^ War aber nicht meine Schuld - glaube ich.
Das gibt es sonst da auch aus der Flasche, aber da stimmt die Preis/Leistung nicht so (als ob die jemals stimmen würde hier...). Also Flasche 150NT$ für ein 0,33er und dafür gibts jetzt 0,4 Becher oder Gläser bis zum Rand voll für den gleichen Preis.