Montag, 6. September 2010
Rund um meine Arbeitsstaette
Schluss, Aus, Ende mit die Maloche (06.09.2010))
Ja, hallo, einen wunderschönen Montag wünsche ich euch allen :D
Am letzten Freitag hat mein "Leiden" dann ein (vorzeitiges) Ende gefunden, nachdem meine taiwanesische Firma aus Bockigkeit, Lust und Laune heraus den Vertrag mit meiner deutschen Firma erst einmal gekündigt hat.
In gewohnter Manier wurde ich darüber auch eine halbe Stunden nach Dienstbeginn um 9 durch die Mittelsmann-Firma (Vertriebsleute in Taipei) per Telefon in Verbindung gesetzt. An Stelle einer Benachrichtigung durch meinen auch ebenfalls seit einer halben Stunden anwesenden Betreuers, der ja direkt neben mir sitzt.
Jedenfalls hieß es dann Sachen packen und ab nach Taipei ins verfrühte Wochenende.
Zum Schluss durfte natürlich eine Verabschiedung von den Kollegen nicht fehlen. Die Gelegenheit bei der meinen Kollegen ein weiteres Mal ihre unheimliche Sozialkompetenz im Umgang mit dem Ausländer zur Schau stellen konnten.
Die Situation: Mittagessen, alle essen, ich bin fertig und warte auf meinen Betreuer, der mit mir dann gleich das Zimmer abnehmen geht. Dieser ist dann auch bald fertig, also ab, Wegwerfschalen- und Stäbchen entsorgen und dann zurück an den Tisch mit meinem Chef und den Mitarbeitern, die ich und die mich jetzt 7 Monate lang jeden Wochentag gesehen haben. Ich verabschiede mich mit einigen wenigen Worten und der Chef übersetzt dann auch mal so in die Runde, dass ich ja jetzt die Firma endgültig verlasse. Die Leute schauen kurz von ihrem Essen auf, einer winkt so ein bisschen und ansonsten wird kein Wort gesagt und sie widmen sich dann wieder dem Essen zu. Das wars. Ich habe ja vor einigen Monaten aufgehört mich darüber zu wundern und versuche auch, mich nicht mehr über solches Verhalten aufzuregen. Fällt mir aber doch schwer in solchen Fällen…
Naja jetzt sitze ich nun eben in einem Café in Kaohsiung (zweitgrößte Stadt Taiwans und fast ganz am Ende im Süden gelegen) und genieße die Freiheiten, die mir dieses Arrangement nun ermöglicht. Ich muss noch ein paar kleine Sachen für meine deutsche Firma fertigstellen und werde den Kollegen auch noch für Fragen zur Verfügung stehen, aber ansonsten habe ich erst einmal keine großartige Agenda weiter und mache das Beste aus meiner Teilfreizeit :) Ein wenig Arbeiten, ein wenig Bloggen und ansonsten das Wetter und die Gesellschaft genießen :)
Das Café ist vielleicht noch einiger Worte wert. Der Name ist "OAK bakery" und es befindet sich in der K-MRT (Kaohsiung-MRT) Station Central Park. Die Atmosphäre entspricht überraschenderweise auch eher einen Straßencafé, als der eines U-Bahnhofes. Das kann man sich jetzt aus deutscher Sicht sicherlich schwer vorstellen. Es läuft Jazz im Hintergrund, die Einrichtung ist liebevoll arrangiert und es wechseln sich Holz und Rattan, sowie diverse Café-Dekorationen ab. Das Café ist auf der ganzen Seite zum MRT-Gang geöffnet und so sitzt es sich ein wenig wie in einer Arkade, wann man die Leute draußen vorbeischlendern sieht. Nur hat es den unschlagbaren Vorteil unterirdisch zu sein, was eine Klimaregelung ermöglicht. :) Denn hier den ganzen Tag in einer Arkade zu sitzen, wäre sicherlich früher oder später recht unangenehm, bei 30°C und >60% Luftfeuchte. Ich liefere mal später
Der Inhaber ist wohl eine mit einem Deutschem verheiratete Taiwanesin. Zufälle sind das mal wieder ^^.

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Strom für meinen Laptop gibt es, kostenloses WLAN von der MRT Station(!) (ich nutze zwar das deutlich schnellere HSDPA Internet von meinem Handy, aber schön zu wissen, dass es kostenloses WLAN gibt) und preiswert ist es zu allem Überfluss dann auch noch :) 70-80 €-Cent für einen mittelgroßen Kaffee und 60 €-Cent für 0,4 Liter Tee ist selbst für Taiwan gut.

Das Leben ist toll :)