Über mich
Um den Einstieg in meinen Blog zu erleichtern, möchte ich mich jetzt (November 2010) einmal vorstellen.
Mein Name ist Robert (und ja ich weiß mein Blogname ist nicht sehr originell, aber hey ^^), gegenwärtig 24 Jahre alt und ich studiere Elektrotechnik in Dresden in Deutschland. Im Rahmen meines Studiums muss ich ein Industriepraktikum absolvieren und ich hatte das Glück durch eine deutsche Firma einen Praktikumsplatz in Asien zu bekommen (s. auch https://robertintaiwan.blogger.de/stories/1569969 ...[weiterlesen]
Sonnenuntergang am Strand in Guanyin (觀音) (19.6.2010)
Ich habe es neulich endlich mal geschafft früh Schluss zu machen, also gegen 18:30 Uhr ;), und auch noch gutes Wetter war, bin ich runter zum Strand gefahren und wollte die Sonne im Meer untergehen sehen.
Der Strand ist wieder sehr schön zugemüllt, aber wenn man nicht so hinguckt, geht’s ^^ Das ist natürlich eine Untertreibung, denn Sonnenuntergänge im Meer sind sicherlich immer phänomenal!
Vielleicht ist hier mal wieder ein Hinweis auf die Diashow angebracht: http://www.flickr.com/photos/robertnbsh/sets/72157624280646779/show/
Longshan Tempel und altes Taipeier Viertel (27.3.2010)
Eines schönen Sonntages wachte ich mal wieder so gegen frühen Nachmittag auf und beschloss mir etwas in Taipei anzuschauen. Zum zu den heißen Quellen zu fahren, wars zu warm und um zum Yangminshan rauszufahren wars zu spät. Also entfaltete ich meine Taipeikarte und schaute, was ich hier noch nicht gemacht hatte. Da ich keine Lust (und ich glaube auch gerade kein Geld) auf Shoppen hatte, fielen die vielen interessanten Einkaufszentren, die ich noch besuchen muss, erst einmal aus dem Raster. Nachtmärkte sollte man lieber in der Nacht machen, ist ja wohl klar ^^, also auch die weg. Zoo? Nee. Naja und dann schaute ich mich um und dachte, "Mensch, Longshan Tempel" da fährste doch jeden Freitag Abend und jeden Montag morgen dran vorbei, bzw. schräg drunter durch. Da kannste jetzt auch mal hinfahrn. Ist ja nicht weit.
30 Minuten später war ich dann auch schon da, hab getrödelt, normalerweise kommt man vom Hostel aus ja durch die ganze Stadt in 30 Minuten. Raus aus der MRT gings dann über einen Platz/Park zum Tempel.
In dem Park wimmelte es vor alten Menschen, das ist hier doch sehr ungewöhnlich. Normalerweise sieht man in Taipei kaum alte Menschen. Da gab es eine Tafel, die besagte, dass der Park vor der Renovierung vor einigen Jahren, ein Sammelpunkt für Obdachlose war. Wenn das immer noch so ist, würde das natürlich einiges erklären. Denn soweit ich es verstanden habe, gibt es hier weiter keine sozialen Sicherungssysteme, außer Eigenkapital und Eigenhumankapital (jaja, ich weiß, ganz schlimmes Wort, aber passt hier ausnahmsweise), also die Frucht der eigenen Lenden, genannt Familie. Soll heißen, wenn man keine Familie mehr hat und kein Geld mehr und keine Arbeit findet, weil man alt ist, landet man auf der Straße. Ich lasse das mal als Hypothese hier so stehen, weiß es aber nicht so genau. Vielleicht finde ich mal jemanden, der mir das erklärt. Nehmen wir aber erst einmal so an, so erklärt sich die hohe Dichte an alten Menschen/Obdachlosen. Wenn nicht, dann nicht. War jedenfalls die größte Ansammlung alter Menschen, die mir jenseits von Tourireisebussen jemals hier begegnet ist.
Nagut, also der Tempel. Schön :)
Durch die Lagunen rechts und links im Vorhof wirkt es richtig nett dort.
Die Schnitzereien und Dachfiguren waren auch sehr edel.
Auf den Bildern sieht man noch einen Rest von Chinesischer Neujahrsdeko. Besonders aber hat mich die Stimmung beeindruckt, als die Leute angefangen haben zu beten, singenderweise hier, toll! Außerdem die Vielzahl an Menschen aller Altersstufen. Der Besuch eines Tempels ist hier auch anscheinend noch bei jungen Leuten sehr beliebt.
Was gibt es noch zu sagen. Naja der Tempel ist einer der ältesten in Taipei, so von 1738. Zuletzt wurde er aber 1945 renoviert.
Typisch auch die Opfergaben für die Geister der Toten. Gewöhnliche Lebensmittel aller Art, auch Snacks, Getränke etc.
Hier kann man gut sehen, was da alles los ist. Leider kann man die Leute nicht singen/beten hören, da mein Mikrofon kaputt war.
Dann "musste" ich noch für ein vermeintliches Schulprojekt herhalten, weil ein Mädchen meinte, sie braucht 100 Bilder von "Foreigners", Fremden, Ausländern, für ihre Schule. Konnte erst ihr Alter wieder so gar nicht einschätzen und dann kam ihr Freund und dann war klar, dass sie irgendwas <16 Jahre ist ^^. Machens einem hier aber nicht leicht, mit dem Alter schätzen.
Dann bin ich zurück zu dem Park und an dessen Seite lang und was finde ich? Ein absolutes Kleinod, einen richtigen alt aussehenden Laden. Ein Buchladen, der aber schon fast wie ein Museum wirkt. Wie eine Reise 100 Jahre zurück ins koloniale Taipei des frühen 20. Jahrhunderts.
Schönes Innendesign, schön viel Holz, ein Haufen alter Bücher und man kann da sogar Sitzen und Kaffee trinken da kann ich endlich einmal sagen: Perfekt! Überhaupt nicht die übliche Situation eines Etablissements hier, dass 80% stimmt, die restlichen 20% aber so was von die Atmosphäre kaputt machen. Sei es das Plastikgeschirr, die Enge, die Plastiksitzmöbel, die Kahlheit, etc. Nichts davon hier. Da komme ich wieder!
Anschließend gings durch eine schmale überdachte Gasse, die viele Marktstände beherbergte, parallel zur Hauptstraße weiter.
Inklusive Modeläden direkt neben obigem Bild :D
Wieder zurück, um einen Bogen um die Rückseite des Tempels zu schlagen, entdeckte ich ein weiteres Kleinod Taipeis. Mein Glück war mit mir an diesem Tag :) Und zwar findet sich dort ein renoviertes Straßenstück aus dem Taipei des späten 19. Jahrhunderts. Die wurde erst letztes Jahr fertig und dort finden sich einige Ausstellungen von Künstlern, einen Getränkehersteller, einen Teeproduzenten, die Flower Expo im November 2010 und viele Toiletten ^^.
Jedenfalls eine sehr schöne Ecke, auch wenn hier wieder die 80/20 Regel passt (viel Beton, wenig Holz - wenn auch mehr Holz, als an den meisten Stellen - bis auf 3 oder 4 Tafeln alles nur in Chinesisch).
Trotzdem Respekt für die Erhaltung des Kulturerbes und dann auch noch für die Nutzung als Stätte der Kultur.
Anschließend wandelte ich noch über diverse Nachtmärkte, derer viele dort sind in der Ecke.
Sogar mit richtig süßen Kaninchen da :)
...die natürlich genauso zum Essen da sind, wie diese Schlange… ;)
Unter anderem einer der berühmten Taipeis, vielleicht sollte ich auch eher berüchtigt sagen, denn dort kann man Schlangenblut trinken und Schlangen essen. Uärgh...So vom sehen her, vielleicht ist es ja ganz lecker. Ein Mädel aus Südchina (arbeitet im Silicon Valley als Steuerberaterin, kommt aber 1-2x im Jahr nach Hause) auf der Durchreise über Taipei hat mir mal erzählt, dass Schlange selbst aber unglaublich lecker sein sollen. Muss ich dann wohl mal probieren. Das hat mir auch ein Deutscher, der hier lebt, bestätigt, und der meinte dann auch, dass das ja logisch sei, bestehen ja nur aus Muskeln die Viecher. Das ergibt Sinn.
Und mit diesem, in korrektem Deutsch verfasstem, Satz verabschiede ich mich. :D
Da der Ehemann der Hostelmutti, wie gesagt hobbymäßiger Surflehrer ist, packte ich die Gelegenheit beim Schopfe und ging morgens gleich mit ihm Surfen. Na gut, ich versuchte es…
Denn Surfen ist gar nicht so einfach, wie es im Fernsehen immer aussieht - wer hätte das wohl gedacht ^^. Vor allem das Rausrudern ist echt verdammt anstrengend und benutzt ja die gleiche Muskulatur wie Kraulen. Und da drin war ich schon immer schwach, bzw. das sind einfach Muskeln, die man im täglichen Leben so gut wie nie benutzt und die man auch schlecht ohne Wasser trainieren kann. Was ich in dem Zusammenhang nicht wusste, aber eigentlich auch irgendwie logisch ist, ist, dass Wellen immer in Gruppen kommen. Also muss man so lange am Strand abwarten, bis die Wellenstärke wieder abnimmt, also das Ende der einen Gruppe kommt. Und dann versucht man so schnell wie möglich hinter die Wellen zu kommen. Dort kann man dann in Ruhe abwarten, bis man denkt einige sehr gute Wellen zu sehen und kann Geschwindigkeit aufnehmen und eine nehmen.
Ich habe es nicht einmal geschafft hinter die Wellen zu kommen...war aber auch selbst beim Abflauen der Gruppe noch 1 Meter Wellen, gegen die ich kämpfen durfte. Ich war dann also 80% draußen und hab versucht mich hochzuhieven, keine Chance. Meine Armmuskulatur war schon so schwach, dass ichs einfach nicht hochgeschafft habe… :( War dann aber trotzdem ein geiles Gefühl mit den Wellen zurück zum Strand zu surfen. Auch wenn es nur im Liegen war. Waren ja auch so 2-3 Meter Wellen, also schon durchaus hoch. Was man da noch über Taiwan im Hinterkopf haben muss, ist mal wieder, dass Taiwan eine vulkanische Insel ist. Besonders auf der Pazifikseite, wo dieser Surfstrand war, geht es extrem steil bergab. Überall. Also auch am Strand. Dort fällt quasi direkt hinter der Wasserkante das Ufer 70° ab. Das führt also auch dazu, dass die Wellen, die da ja dann einen 1-3 Meter Höhenunterschied verursachen, diesen nicht auf 5 Meter flachem Strand, sondern auf unter einem Meter Ufer verursachen.
Soll heißen: Normaler Strand --> Wellen tragen einen sanft auf eine Ebene
Taiwan Ostküstenufer --> Wellen werfen einen gegen einen Wand
Sollte man also rechtzeitig abbremsen, um a) nicht sein Board und b) nicht sich selbst zu kaputt zu machen.
Das ganze Spiel machte ich dann noch einmal und war dann absolut am Ende meiner Kräfte und musste abbrechen. Hat sich aber auf jeden Fall gelohnt.
Leider war das Wetter des Tages auch wieder windig und um die 20+ Grad, also angenehm, aber nicht gut genug für nur am Strand abasseln. Was also tun? Scooter mieten!
Gesagt getan und für 500NT$ (400+100 Zuschlag weil kein lokaler Führerschein) - also ca. 15€ einen Motoroller gemietet für 24 Stunden. Das war vielleicht eine lohnende Investition!
Ich folgte dann der Strecke, die wir auch des Morgens zurückgelegt hatten, um zu dem Surfstrand zu gelangen. Denn inzwischen war es auch sonnig und ich wollte den Strand noch einmal bei Sonne einfangen:
Von da aus, so entnahm ich der Karte konnte man dann Taiwan an der Südspitze umrunden und dann, wenn noch Zeit ist, nach Westen an einen anderen Strand fahren.
Also ab und mit halboffenem Helm und 80 km/h Wind im Gesicht ab quer über den Zipfel zu meinem Surfstrand.
Von da an nach Süden ging es dann erst einmal steil Bergauf und dann an den Klippen entlang zur Südspitze Taiwans. Das Wetter hatte sich inzwischen auch zum Besseren gewendet!
Straße von Taiwan rechts und….
…. Pazifik links. :D
Dann die Küsten wieder nach Norden entlang und nach Downtown-Kenting, um Mittag zu essen.
Großer Felsen auf dem Weg.
Dort führte dann auch eine interessante Straße auf den Berg, der sich hinter Kenting erhebt und wieder runter, wieder weiter südlich.
Dort auf dem Berg befinden sich dann auch zwei Parks, einer, für den man bezahlen muss und in dem es wohl auch von Affen wimmelt und einen, den man kostenlos besuchen konnte.
Ich hatte aber keine Lust zu laufen, Scooter/Motoroller fahren, gerade über diese Bergstraßen machte einfach zu viel Spaß! :D
Weil sich das Wetter aber so zum Guten gewendet hatte, machte ich mich zur Westküste auf, dort fuhr ich zum Baisha-Wan, dem Strand der Ortschaft Baisha.
Dort ruhte ich mich ein wenig aus und genoss die Sonne. Dann juckte es mich aber in den Knochen meine Scooter-Tour fortzusetzen. Also ab auf die "Maschine" und ab nach Norden. Dort ging es dann nach ca. 30 Minuten in eine Ortschaft, die die letzten Möglichkeit für viele Kilometer beinhaltete nach Osten über die Insel zu fahren. Es wurde schon langsam etwas später, aber ich beschloss dennoch weiterzufahren. Im Lonely Planet gab es auf dieser Straße sogar noch eine Sehenswürdigkeiten. Unter anderem ein altes Schlachtfeld. Leider war nichts weiter zu sehen, außer einem super Ausblick auf das Tal, durch das ich gerade hindurch tourte.
Weiter einem leeren Flussbett folgend, dass sicherlich in der Monsunzeit gut gefüllt ist, gelangte ich schließlich zu einer Ortschaft mit einem Staudamm. Auf der Karte war das dann auch quasi der letzte Ort. Dort musste ich mich entscheiden, weiterfahren und nicht wissen, wie lange ich über die Berge bis zurück brauche oder umkehren?
Ich entschloss mich fürs weiterfahren und ich kann es nicht bereuen! Denn was folgte waren mehrere Dutzend, wenn nicht sogar mehr als Hundert Kurven, die mich über mehrere Berge und am Pazifik entlang wieder zum Hostel führten.
Oben angekommen und man blickt wieder auf den Pazifik.
Das war wirklich ein einzigartiges Erlebnis, denn die Straßen waren in einem Tip-Top-Zustand und außerdem waren die Bergpässe, die am Anfang auch eine ganze Strecke nur eine Fahrspur breit fahren, sowohl in der Mitte, falls breit genug, als auch am Rande mit sehr großen Reflektorkugeln versehen. Dazu waren noch die meisten Kurven mit einem Kurvenspiegel ausgestattet. Also kein Grund, sich da Sorgen zu machen. Und auf einem 2-Rad macht dieses Kurvenfahren natürlich noch einmal mehr Spaß. Nur als mich dann auf einmal ein Einheimischer mit seinem Auto überholte, machte ich mir da schon Sorgen ^^ Aber wenigstens konnte man sich dann hinten ranhängen.
Als ich dann die Berge Richtung Pazifik verließ wurde es dann endgültig dunkel. Aber die Straßen waren immer noch gut ausgeschildert und meinen Atlas habe ich ja in Form von google-maps eh immer dabei.
Die Kilometer nach Süden am Pazifik waren dann auch sehr einprägsam. Das Rauchen des Meeres, das Klatschen der Brecher an der Steilküste, das wahnsinnig intensiv klingende Zirpen der Insekten, das Essen dieser ^^ und dieses Licht, was der Ozean scheinbar ausstrahlte!
Update: Ich habe nochmal Karten der Scootertour nachgereicht, hatte ich gerade vergessen. Auf dem 2. und 3. Bild kann man schön die Bergstraßen/-Pässe erkennen und die vieeelen tollen Kurven!
Außerdem war diese Strecke dann noch weniger befahren, karg beleuchtet und erst recht nicht bewohnt, da es sich um ehemaliges militärisches Sperrgebiet handelte.
Dann musste ich nur wieder über einen Pass zurück in das Tal, in dem auch Hengchun liegt und machte dann noch einmal kurz an der größte Attraktion Hengchuns halt. Dort gibt es nämlich Gas, dass aus dem Boden austritt und irgendwer hat das mal angezündet und nun brennt dort ewiges Feuer. Toll! Die Chinesen kommen da hin und grillen etwas Essen oder zünden Feuerkörper an.
Der Tag war dann für mich gelaufen, es folgten noch anregende Gespräche mit den Inhabern des Hostels, sowie dem Franzosen und seiner Freundin.
Schlaand, oh Schlaand... :D
Also nun noch einmal ein Feature zu meinem Fußball Erlebnis in Taiwan.
Dort wohne ich an den Wochenenden, das ist das Happy Family Hostel, und zwar genau in der Mitte zwischen den beiden Pfeilern, das linke, nicht beleuchtete Gebäude, 4-stöckig.
Auf dem nächsten Bild habe ich mich umgedreht und schaue nun auf ein Gebäude hinter dem grünen Reisebus, das ist das Artist Village, in dem auch das Artist Village Café, alias die Irish Bar beheimatet ist.
Folgend kann man Taipei 101 erkennen und zwar guckt das Gebäude da links in violett/lila aus dem Hintergrund gen Himmel heraus. Der Turm ist ca. 2,3 Kilometer entfernt.
Hier bin ich dann direkt vor dem Eingang des Gebäudes der mittels grünem Licht zu erkennen ist.
Ordentlich voll wars dann auch, nur leider 90% England-Fans :/ Naja gibt halt einfach mehr Englischlehrer als deutsche Unternehmer (denn das sind zwei sehr zutreffende Stereotypen hier) in Taipei ^^
Von dem Mädel habe ich leider die falsche Seite erwischt, sie hatte eine Deutschlandflagge auf der anderen Wange :)
Und hier, wenn Deutschland ein Tor macht:
Und wenn England dran ist:
War aber auf jeden Fall ein schönes und faires Spiel (bis auf die Wembley-Rache...) und die Engländer fanden das auch! Bis auf einen Stresser, aber der war nach dem Spiel wenigstens ruhig.
Da mir, wie weiter oben erwähnt, einfach irre die Füße weh taten und das auch noch am nächsten Morgen. Fällte ich die Entscheidung, die nächsten Tage einfach nur auszuspannen. Und das macht man hier in Taiwan üblicherweise im südlichen Urlaubsparadies Kenting/Kending Nationalpark. Wenn man von Kaohsiung aus den Bus nimmt, ist man dann in 2 Stunden da unten. Genial ist, dass die Busse 24 Stunden fahren. Zwischen 6 und 22 Uhr im 20 Minuten Takt, dazwischen "nur" einmal alle Stunde. Und das über die ganze Strecke.
So sieht ein typischer Reise-/Fernbus hier in Taiwan aus. Gut zu erkennen, dass links immer nur eine Reihe ist. Und somit sind rechts vorne die 8 Sitze auch nochmal größer. Ab der hinteren Tür sind es dann 2er Reihen links und rechts.
Was man auch sehen kann, ist das der Komfort besser ist, als in vergleichbaren deutschen Bussen.
Und das ist hier die billigste Klasse! Die teureren haben dann Entertainment System für jeden Passagier.
Auf dem Weg dahin kann man schon ein wenig den Süden erahnen ^^.
Obwohl mich die Wolken verfolgen :D
Das Gebiet ist recht klein und es gibt dort eine Art Haupt-"stadt", eher ein Dorf, in dem ich auch abgestiegen bin.
Und zwar ist das "Hengchun" und ich wohnte dort im "The Surf Shack"-Hostel. Ein kleines Hostel, das von der exzellent Englisch sprechenden Ehefrau eines Waiguoren, also eines Ausländers (wortwörtlich Fremd-Land-Menschen), betrieben wird. Der ist hauptberuflich Englischlehrer und nebenberuflich gibt er Surfstunden. Gut, dass ich es nicht geschafft habe, auch ein Foto vom Hostel zu machen, manchmal überrasche ich mich auch selbst...
Dort angekommen versuchte ich erst einmal einen Strand, der entlang der Buslinie nach Kenting-City führt. Ich nenne Kenting, das Dorf, jetzt mal Kenting-City, um der Verwechselung mit dem Kenting-Nationalpark zu vermeiden.
Kenting-City ist eine lange Straße direkt am Strand, in der eigentlich nur Hotels, Restaurants und Kneipen stehen.
So wie man das hier ungefähr sieht, auch da habe ich leider keine Bilder weiter von….grml….muss ich wohl nochmal hin ^^
Der Strand erwies sich dann aber als zu windig. Es waren zwar 25°C, aber wenn man ständig Sand ins Gesicht kriegt, macht das am Strand liegen nicht so richtig Spaß. Und so ein Entspanntheitsgefühl will auch einfach nicht
aufkommen ^^.
Achja, das Atomkraftwerk, was dort direkt am Strand steht, ist auch nicht gerade ein Stimmungsaufheller ^^
Also wieder "back on the road" und in Richtung Kenting-City gestartet. Ist eine sehr schöne Gegend, zum entlang der Küste laufen, es mangelt da nicht an schönen Stellen. Und Meer gucken ist ja auch immer schick.
Meine erste Palme mit richtigen Kokosnüssen.
Außerdem ist mir da noch was tolles passiert, und zwar waren meine Eltern ja mit ihrer 5-Tages-Tour durch Taiwan unterwegs. Ich hatte anfangs ja überlegt parallel zu reisen, um sie wenigstens mal an einem oder zwei Abenden noch zu sehen, das stellte sich aber als nahezu unmöglich heraus, wenn man nur die Öffentlichen nehmen kann und ein begrenztes Budget hat.
Kraft des Zufalls aber waren meine Eltern genau an dem Tag, an dem ich beschloss nach Kenting zu reisen auch dort. Selbige Kraft sorgte dann auch dafür, dass ich genau in dem Moment meine Wanderung an der Küste entlang unternahm und um das noch zu übertrumpfen, meine Mutti gleichzeitig aus dem Fenster ihres Reisebusses und ich in Richtung eines mir entgegenkommenden Busses schaute. So dass wir uns zuwinken konnten. Sachen gibt’s… Schönes Erlebnis :D
In Kenting-City führte mich mein Weg dann an einem Schild vorbei, das sagte: 45NT$ für einen Hamburger. Da die sonst immer mindestens das Doppelte in Taipei kosten (wenn nicht bei Meckes oder BK) hielt ich es für angemessen, mir mal einen solchen zu gönnen. Und da stellt sich dann auch noch heraus, dass ich das einzige von einem Fremdem betriebene Etablissement, hier ein Strandcafé, gefunden habe.
Der "Fremde" ist ein Franzose, der schon vor langer, langer Zeit nach Taiwan gekommen ist und hier auch schon eine Familie gegründet hat. Er hatte vorher wohl ein Restaurant direkt an der Straße und nun seit einigen Wochen dieses Café direkt am Strand. Was für ein Traum! Der Burger war auch sehr nett, mal zur Abwechslung nur Senf, Ketchup, Tomate, Salatblatt und Hackfleisch. Lecker. Ich hab dann noch ein Bier und einen Kaffee mit ihm getrunken und mir einige Lebensweisheiten und Probleme eines Fremden hier unter all den lokalen Geschäftsleuten angehört.
Da fährt er gerade mit seiner Tochter und seinem Sohn mit einem Quad am Strand entlang.
Der Blick nach Süden:
Dann ab ins Hostel und noch ein paar Bier mit den anderen Gästen und der Hostelmutter. Die anderen Gäste waren auch wieder sehr interessant, unglaublich, was man so für Leute manchmal trifft. Ein Franzose und eine Taiwanesin, die beide in Shanghai arbeiten und ein Informatiklehrer aus den USA, der in Hsinchu (der Halbleiterindustriehochburg hier) arbeitet. Dieser hatte tatsächlich noch nie davon gehört, dass in Deutschland das Erststudium gebührenfrei ist und schaute mich da ganz perplex an ^^.
Er hatte nämlich seinen Master querfinanziert und ist mit nur 20.000US$ Schulden aus dem Studium. Erstens hatte er ein Stipendium und musste so nur einen Teil der Studiengebühren zahlen und zweitens jobbte er Nachts als Campusnachtwache. Wobei, wie in Amerika üblich und wohl erst recht in seiner Gegend, er eine Waffe tragen musste. Die er im Laufe seiner 2 Jahre auch 2,3 Mal einsetzen musste, weil irgendwelche Gangs auf ihn schossen. Das ganze aber auch nur deswegen, weil irgendjemand dachte, dass es eine gute Idee wäre, die Uni dort in eine soziale Brennpunktgegend zu bauen. Geschlafen hat er jedenfalls wahnsinnige 2 x 3 Stunden pro Tag jeweils zwischen Arbeit und Master und Arbeit und Master. Krasse Scheiße. Soweit wird es hoffentlich niemals kommen in Deutschland!
Ich sage hier jetzt einfach mal Seafood, weil Meeresfrüchte irgendwie Sinnverstellend klingen ^^.
Außerdem ein kleiner Einwurf vor dem nächsten Tag meine Urlaubs. Ging jetzt einfach mal schneller die paar Bilder zu sortieren und zu kommentieren.
Eines Freitag Abends war es dann mal wieder so weit, dass die Kollegen zusammen Essen gingen. Das war dann übrigens auch das erste Mal, dass sie mich fragen, ob ich nicht mitkommen wolle, an Stelle mir einfach zu erzählen, dass sie alle heute Abend etwas vorhaben, mir aber nicht sagen was. Und, was für mich am Anfang viel wichtiger war, mich deswegen am Anfang 2 Male nicht mit nach Taipei mitnehmen konnten und ich zum Bus laufen musste. Das jagt mir immer noch einen Schauer über den Rücken und habe ich panische Angst vor, das zu wiederholen. Denn auf der Straße hier langzulaufen ist a) irre gefährlich, weil man ja keinen Bordstein hat, sondern Zwangsweise die Roller-/Parkspur benutzen muss… und b) gibt es ja schon mehrfach erwähnte streunende Hunde und auch domestizierte Wachhunde ohne Leine ab und zu. Und mit Rucksack rennt sichs schlecht weg.
Um das ganze dann noch abzurunden muss man die letzten 5 Minuten auf einer ebenfalls 4-spurigen Straße ganz ohne zusätzlichen Seitenstreifen, dafür aber mit 3 Meter links und rechts bergab, zurücklegen. Wenn man nicht 35 statt 20 Minuten laufen will…
Egal, also ab nach Zhuwei (http://maps.google.de/maps?q=25.116728,121.245782&num=1&t=h&sll=25.043148,121.107144&sspn=0.026089,0.019312&ie=UTF8&ll=25.115115,121.2484&spn=0.014863,0.027874&z=16 da gibt’s auch Bilder von der netten Brücke da), zum Essen. Da ist ein Fischerhafen und da gibt’s dann halt eine Halle wo die das Zeuch verkaufen…
...und drüber die obere Etage, die dem direkten kulinarischem Genuss der unten zu bewundernden Meeresbewohner dient.
Liegt bequemerweise direkt an dem Highway, den wir immer nach Taipei nehmen.
War eigentlich ganz lecker, besonders die Soße von den Muscheln/Austern (Unterschied? Bin gerade zu faul zum googlen) und die Krabben. Die Krabben, waahnsinnig lecker. Also wenn die großen Krabben, also Hummer auch nur mindestens so gut schmecken, weiß ich endlich, warum so viele davon schwärmen. Bzw. warum man immer liest, dass das ein extrem königliches Mal ist. Auf der anderen Seite, weiß ich aber nun auch, was Krustentiere Essen für eine Sauerei ist!
Tintenfisch: Gummiartig und unlecker. Mit massenweise Wasabi gerade so zu ertragen ^^
Krabbenchips nebst krass-frittierten Tintenfischärmchen. (Hinten rechts sieht man die leckeren Austern).
Kaohsiung (6.4.2010) - Update vom 8.9.2010 (s. MRT Bilder)
Zuerst einmal wieder ein paar Worte zum Wort Kaohsiung, in Pinyin heißt das "Gaoxiong" und geschrieben 高雄.Die Bedeutung ist mir nicht ganz klar aus den Schriftzeichen, denn deren Übersetzung lautet: hoch, erhöht und mannhaft, Held… Wiki sei Dank, kann ich aber doch noch Klarheit erlangen ^^, der Name heißt, seitdem die Japaner Taiwan besetzten tatsächlich "Hoher Held" - Takao. Davor klang der Name im Chinesischem gleich, als Takau, aber hieß: "Schlag den Hund". Also zwar keine klangliche, aber doch positive inhaltliche Veränderung :)
Dann noch kurz der Bahnhof in Tainan, verbreitet nämlich schön südliches Feeling ^^
Eins muss ich noch zu den Bildern der nächsten Tage sagen, die sind alle mit einer sehr alten Kamera aufgenommen worden. Und dadurch fällt es der Kamera schwer bei diesem bedecktem Himmel Bilder zu machen, die so richtig sommerlich erscheinen. Denn dieser bedeckte Himmel strahlt so sehr (wenn auch diffus, aber vor allem im weißem Spektrum), dass die Kamera meist bis immer unterbelichtet. Ich hoffe, ich stelle das gerade richtig dar…
In Wirklichkeit wirkte das alles viel eher wie ein Sommertag mit strahlend blauem Himmel.
Für Kaohsiung hatte ich das Glück eine Couch über Couchsurfer.com zu bekommen. Da ich ja recht überraschend und kurzfristig frei bekam (Wir erinnern uns: Mein Boss sagte mir das Freitag Abend 22 Uhr), war das schon eine Überraschung für mich. Denn ich wollte Couchsurfen schon immer mal ausprobieren, hatte aber noch kein Profil erstellt, da ich ja nicht erwartete, vor Ende meines Praktikums mal längere Zeit zum Reisen frei zu haben. Also erstelle ich am Montag schnell mal zwischen Tür und Angel in Tainan ein Profil und schrieb einigen Anschreiben für Kaohsiung raus. Und tatsächlich bekam ich eine positive Antwort von einem taiwanesischem Englisch-Bachelor Studenten. Die anderen antworteten erst später oder gar nicht erst. Habe insgesamt 4 Leute angeschrieben.
Meine Unterkunft war also gesichert, also schmiss ich mein Zeug einfach in einen Spind am Bahnhof. Die haben die hier auch an jedem größerem Bahnhof, so wie ja auch in Deutschland. Von Tainan bis Kaohsiung bin ich übrigens mit der regulären Tuckerbahn gefahren, die hier unten, wo keine Berge sind, auch tatsächlich etwas Tempo gemacht hat.
Kaohsiung ist, wie glaube ich, schon erwähnt, die zweitgrößte Stadt nach Taipei und gleichzeitig die südlichste, etwas größere, Stadt im Süden Taiwans.
Die Attraktionen dieser Stadt spalten sich im Wesentlichen in 2 Teile. Im Norden gibt es einen See, an dem ein Stück alte Stadtmauer steht und auch noch ein Dutzend Tempel. Da ich aber tags zuvor in Tainan schon ein Dutzend Tempel besucht hatte, schloss ich diesen Teil aus. Die meisten anderen Sehenswürdigkeiten gruppieren sich um die Hafengegend herum.
Zu Beginn beschloss ich aber ein Museum zu besuchen und zwar das Kaohsiung Museum of Fine Arts. Dorthin fuhr ich eine Station mit der KMRT = Kaohsiung MRT. Und lief den Rest, an Stelle der Öffentlichen - gleiches Spiel wie in Tainan. Denn in Richtung des Museums verläuft auch ein sehr ansehnlicher Kanal mit angeschlossenem Park.
Die Ausstellungen des Museums lohnten sich auch in jedem Fall! Eintritt waren um die 50NT$ (Ausstellungen zu: Farbe rot, Werke zu Händen, Historie Kaohsiungs, wirklich bewegende Bilder aus China von 1950 bis heute - die wurde von einem der ersten Fotoclubs überhaupt in China gemacht, dann noch einige Wasserfarbmalereien).
Auf dem Weg zu erwähntem Museum traf ich eine Israelin auf Weltreise. Sie hatte nach dem Bachelor ein Jahr frei genommen, um sich die Welt anzuschauen. Es gibt echt Leute, die haben zu viel Geld…*hust* Na vielleicht hat sie ja auch einen Kredit aufgenommen, einen Job hat sie wohl schon, als irgendwas rechtliches von irgendeinem Parlamentarier. Sie war schon 3 Monate in ganz Südostasien unterwegs und kam nun nach Taiwan. Sie war leider nicht sehr gesprächig, das einzige, was ich dann noch besonders fand, war ihre Reaktion auf meine Frage, wie sie denn die Shinto-Zeichen hier überall fände. Wie ihr wisst, werden ja viele Shinto Tempel mit dem linksdrehendem, stehendem Hakenkreuz gekennzeichnet. Sie meinte, dieses Zeichen löse bei ihr Panik und Angst aus!! Ich konnte - und kann es immer noch nicht - diese Aussage nicht fassen. Diese 23-Jährige reist gerade durch die ganze Welt und ist in einem modernem westlichem Staat aufgewachsen und fürchtet sich panisch vor diesem Zeichen! Ich hätte ja Hass erwartet und ehrlich gesagt auf emotionale Distanz - geschaffen durch die nun 65-jährige zeitliche Distanz - gehofft, aber das nicht. Wie beeinflusst dieser Staat junge Menschen, wie beeinflussen diese Menschen sich untereinander, dass solch eine gebildete Frau sich direkt bedroht fühlt?!
(Um mal den ernsten Themen wieder den Rücken zu kehren ^^)
Erstmal zur MRT gefüttert :)
Die Station an der sich die beiden MRT Linien der Stadt kreuzen sieht so aus:
Oben drüber:
Die piepen da übrigens nicht rum, wie in Taipei, nein es kommt klassische Musik bei Ein- und Ausfahrt der K-MRT. Toll! Das Mikro an meiner Kamera war schon kaputt, also hier nur youtube und ich finde grad auch nichts weiter: http://www.youtube.com/watch?v=7wzFt8O061k
Und dann nächster Stopp: National Sun Yat-Sen University. Das ist die größte Uni in Kaohsiung und auch eine renommierte Universität in ganz Taiwan. Der Weg dahin ist ja schon mal der Hammer, da er durch einen Tunnel durch einen Berg führt! :D Denn die Universität liegt direkt neben dem Hafen und ist eben durch einen Höhenzug von der eigentlichen Stadt getrennt und gleichzeitig eingerahmt.
Wichtigster Fakt für mich: Die Uni liegt keine 100 Meter vom Strand entfernt!! Da steht ein Hotel direkt davor und dieses Hotel hat einen öffentlichen Strand, kostet 30NT$ Eintritt. Also nicht mal einen Euro.
Und obwohl richtig gutes Wetter war, waren dort keine Studenten zu sehen. Antwort von meinem Couchsurfhost auf die Frage, warum denn nicht: So sind halt die Asiaten :D Im "Westen" wäre der Strand sicherlich voll bei den 31°C die wir hatten… Auf jeden Fall ne tolle Sache so was. *auchhabenwill*
Kaohsiung ist wohl auch die einzige Fahrradstadt in Taiwan, also es gibt hier tatsächlich richtige Fahrradwege und auch eine Menge Fahrradausleihstationen. U.a. auch einige, die man mit Kreditkarte nutzen kann, eine solche war dann auf dem Rückweg von der Universität zur Stadt auch die Rettung meiner Füße ;) Denn der Rückweg führte mich nicht wieder durch den Tunnel, sondern außen um den Höhenzug, am Meer entlang.
Dort besuchte ich dann auch noch ein oben auf diesem Berg liegendes ehemaliges britisches Konsulatsbüroempfangsgebäude. Sehr schöner Kolonialstil und absolut genialer Ausblick sowohl auf die Hafeneinfahrt, als auch auf den Hafen und die Stadt selbst.
Blick zurück zur Uni.
Hafen
Daneben stand noch ein kleiner Tempel, der eine besondere Eigenschaft hatte, denn in ihm werden zwei niederländische Marineoffiziere als Götter verehrt. Das macht ihn wahrscheinlich einzigartig in Taiwan. Die Chinesen, die wie schon erwähnt die Niederländer im 17. Jh. vertrieben haben, waren wohl so von den beiden Marineoffizieren beeindruckt, dass man anfing ihnen als Götter zu huldigen.
Ich gab mein Fahrrad dann an der KMRT Endstation, die zur Uni führt, wieder ab, fuhr 2 Stationen zurück und strebte dann dem "Love-River" entgegen - dachte ich zumindest. Denn ich lief schon wieder in die entgegengesetzte Richtung auf der richtigen Straße. Irgendwie ging wohl mein innerer Kompass an diesen beiden Tagen nicht. Muss irgendwas im Boden sein, da im Süden. Oder in der Luft, weiß man ja hier in dem Land nie ^^
Dann bekam ich Hunger und fand mal wieder eine Bäckerei. Soweit nichts besonderes, aber diese Bäckerei führte doch tatsächlich richtige Brötchen! Und dann auch noch Focaccia mit Tomate, hmmm, lecker!
Der "Love-River" also, ja toller Name, sehe ich auch so. Dazu gibt es auch noch einen "Love-Peer", auf dem aber nichts los war. Wahrscheinlich machen die meisten Sachen dann wirklich erst im Sommer auf, wenns nicht mehr ab und zu mal 31°C, sondern dauerhaft über 30 Grad sind.
Der sogenannte "River", der eher wie ein Kanal aussieht und entlang dessen, ich schon ins Museum ging, ist nun also laut Reiseführer sehr beliebt bei Paaren -
besonders die Bootsfahrten bei Nacht. Klingt ja auch logisch.
Dort setzte ich mich dann auch in ein Café am Ufer und genoss ein kühles Blondes und relaxte ein wenig.
Ich hatte nämlich noch eine Stunden Zeit bis ich meinen Host treffen sollte und meine Füße taten aber schon höllisch weh und ich konnte mich nicht mehr dazu durchringen, noch auf die vor dem Hafen vorgelagerte Insel zu fahren. Da gibt es noch einen Fressmeile und einen Strand und soll wohl auch generell sehr schick sein, na so habe ich wenigstens einen Grund noch einmal zurückzukehren ^^.
Ach ja apropos Füße wehtun: In meiner jugendlichen Leichtsinnigkeit bin ich tatsächlich die knapp 8 Stunden in Tainan mit meinen dünnbesohlten, leichten Sommerschuhen gelaufen. Das rächte sich dann eben am nächsten Tag. Wo ich dann meine dickerbesohlten Schuhe an hatte, aber schon nach 4 Stunden aufgeben musste. Lektion gelernt! Nächstes Mal von Anfang an die guten "Wander"-schuhe anziehen.
Dann zurück zum Bahnhof und dort mit meinem Gastgeber telefoniert. Ergebnis: Er wollte mich mit seinem Scooter abholen. Also zugesagt und einen lebensgefährlichen Ritt angetreten. Denn eh ichs mich versah, fuhren wir natürlich auch schon los. Ohne dass ich mich entsprechend vorbereiten konnte. Soll heißen er gab Gas und ich hatte noch keine richtige Möglichkeit gefunden, die 20kg Gepäck auf dem Rücken so zu balancieren, dass es mich nicht fast runterreißt vom Motoroller. Also warf ich meine Füße vorne hoch und klammerte mich mit aller Kraft hinter meinem Hintern an den Haltegriff. Das durfte ich dann bei jedem Anfahren wiederholen und bekam alsbald fast Krämpfe in den Oberschenkeln, ob ungewohnter Haltung.
Man bin ich froh, dass ich da nicht runtergestürzt bin, war ein paar Mal fast so weit. Tut ja auch nicht not langsamer als mit Vollgas anzufahren, wenn man einen Passagier mit schwerem Gepäck hat - man will ja schneller als die anderen durch den Verkehr!!! Wieder was gelernt :D
Der Mensch teilte seine Wohnung noch mit einer weiteren Englisch-Bachelor und einer Deutsch-Bachelor Studentin. Nette Mädels und gab noch einige interessante Konversationen an diesem Abend. Der obligatorische Nachtmarktbesuch durfte natürlich auch nicht fehlen.
Wobei der Touri-Nachtmarkt nicht so fetzte, aber auf meinen Wunsch hin, gingen wir dann noch zu einem, zu dem nur die Einheimischen gehen. Schöne Sache.
Ich beantwortete dann noch eine Menge Fragen über Deutschland und fand diesen Modus zu reisen sehr schön. Angenehmer, als abends im Hotel zu versauern, oder eine anonyme Bar aufzusuchen. So ist man wie bei Bekannten zu Besuch, wird nett aufgenommen, erfährt das eine oder andere und nimmt ein wenig an dem täglichem Leben der Gastgeber teil. Der einzige Nachteil ist nur vielleicht, dass man sich, wenn man wirklich allein im Hotel ist, vielleicht mal etwas früher hinlegt, während "man", also ich ^^, mich ja dann sonst doch eher verquatsche ^^.
Zusammengefasst: Kaohsiung ist cool. Wie man auf den Bildern vielleicht sehen kann, wirkt es einfach offener, nicht so gedrängt, wie Taipei.
Man findet auch mehr Gelegenheiten, auch einmal draußen zu sitzen und das nicht auf Plastehockern. Sondern ein wenig so, wie ich es von Europa gewohnt bin. Außerdem hat es ja dann noch den unschlagbaren Vorteil zweier nutzbarer und gepflegter Strände in Steinwurfweite.
Am nächsten Morgen dann nach Kenting. Ausspannen!