Über mich
Um den Einstieg in meinen Blog zu erleichtern, möchte ich mich jetzt (November 2010) einmal vorstellen. Mein Name ist Robert (und ja ich weiß mein Blogname ist nicht sehr originell, aber hey ^^), gegenwärtig 24 Jahre alt und ich studiere Elektrotechnik in Dresden in Deutschland. Im Rahmen meines Studiums muss ich ein Industriepraktikum absolvieren und ich hatte das Glück durch eine deutsche Firma einen Praktikumsplatz in Asien zu bekommen (s. auch https://robertintaiwan.blogger.de/stories/1569969 ... [weiterlesen]
Montag, 6. September 2010
Rund um meine Arbeitsstaette
Schluss, Aus, Ende mit die Maloche (06.09.2010))
Ja, hallo, einen wunderschönen Montag wünsche ich euch allen :D
Am letzten Freitag hat mein "Leiden" dann ein (vorzeitiges) Ende gefunden, nachdem meine taiwanesische Firma aus Bockigkeit, Lust und Laune heraus den Vertrag mit meiner deutschen Firma erst einmal gekündigt hat.
In gewohnter Manier wurde ich darüber auch eine halbe Stunden nach Dienstbeginn um 9 durch die Mittelsmann-Firma (Vertriebsleute in Taipei) per Telefon in Verbindung gesetzt. An Stelle einer Benachrichtigung durch meinen auch ebenfalls seit einer halben Stunden anwesenden Betreuers, der ja direkt neben mir sitzt.
Jedenfalls hieß es dann Sachen packen und ab nach Taipei ins verfrühte Wochenende.
Zum Schluss durfte natürlich eine Verabschiedung von den Kollegen nicht fehlen. Die Gelegenheit bei der meinen Kollegen ein weiteres Mal ihre unheimliche Sozialkompetenz im Umgang mit dem Ausländer zur Schau stellen konnten.
Die Situation: Mittagessen, alle essen, ich bin fertig und warte auf meinen Betreuer, der mit mir dann gleich das Zimmer abnehmen geht. Dieser ist dann auch bald fertig, also ab, Wegwerfschalen- und Stäbchen entsorgen und dann zurück an den Tisch mit meinem Chef und den Mitarbeitern, die ich und die mich jetzt 7 Monate lang jeden Wochentag gesehen haben. Ich verabschiede mich mit einigen wenigen Worten und der Chef übersetzt dann auch mal so in die Runde, dass ich ja jetzt die Firma endgültig verlasse. Die Leute schauen kurz von ihrem Essen auf, einer winkt so ein bisschen und ansonsten wird kein Wort gesagt und sie widmen sich dann wieder dem Essen zu. Das wars. Ich habe ja vor einigen Monaten aufgehört mich darüber zu wundern und versuche auch, mich nicht mehr über solches Verhalten aufzuregen. Fällt mir aber doch schwer in solchen Fällen…
Naja jetzt sitze ich nun eben in einem Café in Kaohsiung (zweitgrößte Stadt Taiwans und fast ganz am Ende im Süden gelegen) und genieße die Freiheiten, die mir dieses Arrangement nun ermöglicht. Ich muss noch ein paar kleine Sachen für meine deutsche Firma fertigstellen und werde den Kollegen auch noch für Fragen zur Verfügung stehen, aber ansonsten habe ich erst einmal keine großartige Agenda weiter und mache das Beste aus meiner Teilfreizeit :) Ein wenig Arbeiten, ein wenig Bloggen und ansonsten das Wetter und die Gesellschaft genießen :)
Das Café ist vielleicht noch einiger Worte wert. Der Name ist "OAK bakery" und es befindet sich in der K-MRT (Kaohsiung-MRT) Station Central Park. Die Atmosphäre entspricht überraschenderweise auch eher einen Straßencafé, als der eines U-Bahnhofes. Das kann man sich jetzt aus deutscher Sicht sicherlich schwer vorstellen. Es läuft Jazz im Hintergrund, die Einrichtung ist liebevoll arrangiert und es wechseln sich Holz und Rattan, sowie diverse Café-Dekorationen ab. Das Café ist auf der ganzen Seite zum MRT-Gang geöffnet und so sitzt es sich ein wenig wie in einer Arkade, wann man die Leute draußen vorbeischlendern sieht. Nur hat es den unschlagbaren Vorteil unterirdisch zu sein, was eine Klimaregelung ermöglicht. :) Denn hier den ganzen Tag in einer Arkade zu sitzen, wäre sicherlich früher oder später recht unangenehm, bei 30°C und >60% Luftfeuchte. Ich liefere mal später
Der Inhaber ist wohl eine mit einem Deutschem verheiratete Taiwanesin. Zufälle sind das mal wieder ^^.

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Strom für meinen Laptop gibt es, kostenloses WLAN von der MRT Station(!) (ich nutze zwar das deutlich schnellere HSDPA Internet von meinem Handy, aber schön zu wissen, dass es kostenloses WLAN gibt) und preiswert ist es zu allem Überfluss dann auch noch :) 70-80 €-Cent für einen mittelgroßen Kaffee und 60 €-Cent für 0,4 Liter Tee ist selbst für Taiwan gut.

Das Leben ist toll :)
Freitag, 13. August 2010
Meine Wochenden in Taipei
Festival der Calla Lilien (25.4.2010)
Am letzten Tag (wann auch sonst…) des Fests der Calla Lilien fuhr ich mit der Spiegelreflex-Kamera von einem aus dem Hostel hoch ins Yangminshan, um die Calla Lilien zu bestaunen. Daher sind die Bilder auch schicker, als sonst um diese Zeit mit der alten Kompakten.
Vom zentralen Ankunftsplatz gings dann mit einem Kleinbus weiter hoch in die Berge. Dann gab es sehr viel zu sehen und nicht allzu viel zu erzählen. Die Sicht und Lichtausbeute waren natürlich, wie den ganzen Frühling lang, so lala.
Sieht man schön hier, muss ich wohl im November dann nochmal da hoch, wenns dann klarer ist.
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Also ab von der Bushalte zu Fuß einmal rund um den Berg da mit dem Funkmasten.
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Die Straße ist da an den Wochenenden nur in eine Richtung befahrbar, die da rumführt. So dass eben der zahlrieche Individualberkehr flüssiger laufen kann - Taiwanesen mögen ja laufen meist nicht und fahren deshalb überall mit dem Auto hin. Beispiel hier, die Tour um den Berg kostete mich etwas um die 2 Stunden und die Leute hier fahren dann eben noch die paar Meter um direkt an der - so gelabelten - Attraktion anzukommen. Ausnahmen bestätigen die Regel natürlich.
Laufweg: You are here und dann links über die braunen Wege und nach oben zum blauen Busstopp und den schwarzen Weg wieder zurück, ca. ^^
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Man sieht hier gut, dass es wirklich sinnvoll ist, die Straße einbahnig zu deklarieren: Eng, verwinkelt, bergab, bergauf, Leute auf der Straße und Taiwanesen am Steuer ;D
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Mein erster Babushain/-wald in freier Wildbahn :)
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Calla Lilien wachsen anscheinend sowohl "regulär" im Boden, als auch "nass" im Wasser/Schlamm.
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Viele Leute leihen sich Gummistiefel, um die Lilien selbst zu ernten. Sind dann auch billiger, als wenn man sie am Straßenrand kauft. Und schön sind die Dinger allemal ^^
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Preis am Straßenrand war so ca. 2,50€ und selbstgepflückt dann nur so 80 Cents (Ich verabscheue M. und die dt. Regierung und all die Spekulanten für die Ausnutzung, wenn nicht gar Herbeirufung der Griechenlandkrise, dank denen hab ich 10% weniger Geld aus Deutschland pro Monat, im Vergleich zu vor 3 Monaten! (Stand 25.4.2010, ist jetzt schon wieder etwas besser)). Die Landschaft dort ist atemberaubend! Und was Wetter im Sommer mit der Luftfeuchte und Hitze sicher auch ^^
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Bei dieser Farm, zahlte ich sogar 80NT$ Eintritt und bekam dafür einen 80NT$ Gutschein für einen Kaffee, den ich gerade wollte :D
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Weiter die Straße entlang.
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Beim nächsten Bild müsst ihr mal draufklicken wahrscheinlich, denn dort sitzt genau in der Mitte ein sehr farbenprächtiger Vogel auf dem Gestänge.
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Falls es jemand noch nicht wusste, so wie ich, bevor ich hier war ^^, Taiwan ist genauso wie die Philippinen und Japan Teil eines Vulkangürtels der sich zwischen den tektonischen Platten des Pazifiks und des asiatischen Kontinents erhebt (Fragt mich bitte nicht, wie die wirklich heißen.). Auf jeden Fall ist hier deswegen alles viel steiler als in Nord- und Mitteldeutschland. Mit den Alpen kann ichs schlecht vergleichen, bin da nur einmal durchgefahren.
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Und außerdem gibt’s hier ne Menge Vulkane, alle inaktiv/ungefährlich, aber unter strenger Beobachtung. So wie der hier.
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Mein erster Vulkan mit Lebenszeichen in freier Wildbahn!
Im Vordergrund befindet sich die größtflächigste Ansammlung von Calla Lilien Feldern hier. Das ist ein Blick darauf von der anderen Seite.
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Pflücken-Waten-Gehen:
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Allegorie für (Nord-)Taiwan.
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Mehr Vulkan und Lilien:
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Heißes Schwefel-Quellchen:
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Familienausflug - nur echt mit 2 Hunden. Eigentlich fehlt da noch das 2. Kind hinter dem Fahrer ^^
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Als ich dann quer über/durch die verschiedenen Calla Lilien-Felder gewandert war, setzte ich mich in eine Buslinie, die diesen Vulkan umfährt. Denn typischerweise wie nahezu überall in Taiwan, führt auch zu jeder Attraktion auch eine Straße und meist auch ein Bus, in diesem Fall wieder ein Kleinbus, der eher an die Bergstraßen hier angepasst ist.
Hier die beiden verschiedenen Busse, die da rauf- und rumkurven, rechts natürlich der Kleinbus. Links der KIA Standard-Taipei-Bus.
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Ist schon fantastisch, wie man dann so über die Bergstraßen kurvt und auf der anderen Seite bei guter Sicht den Pazifik ausmachen könnte.
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Ein weiterer Haltepunkt ...
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...war dann direkt vor dem Vulkan und da gab es neben eben diesem auch noch ein weiteres Highlight zu sehen für mich.
Da schaut man von Weitem auf eine Art Grasteppich und der Kopf sagt: "Das sieht irgendwie surreal aus".
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Was sich dann auch bestätigt, sobald man näher kommt, denn das "Gras" was man da scheinbar aus der Ferne wahrnimmt entpuppt sich beim Näherkommen als 2,50 Meter hoher Pfeilbambus.
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Da sind dann einige Wanderpfade reingeschlagen worden und es nisten wohl unheimlich viele Vogelarten und der eine oder andere streunende Hund dort ^^.
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Wo käme man denn da hin, wenn man in einem Nationalpark nicht auch vernünftig streunende Hunde hätte...Das würde wohl dem "National" nicht gerecht werden *seufz*. Die Taiwanesen sind dann auch da manchmal wieder merkbefreit und versuchen schon mal die lieben Tiere, die dort überall herumlungern zu streicheln. Ich weiß auch nicht, wie man auf diese geniale Idee kommen kann. Zum Glück wurde die Taiwanesin, die das 2 Meter von mir entfernt an dem einen Hund ausprobierte von diesem dann nur verbellt.
Auf zum Vulkan!
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Ach, da ich grad am Meckern/Lästern war: Man beachte (als Taiwanese: ignoriere) das Schild im Vordergrund…
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Mehr heiße Luft ^^
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Ich glaube ich hatte mich schon einmal erfreut über Freiluftwaschbecken ausgelassen (Tainan?) an dieser Stelle möchte ich dies wiederholen. Das war der Ausblick, den ich beim Händewaschen genießen durfte!
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Waaaahnsinn!

Überall Funkstationen auf den höchsten Gipfeln des Yangmingshan.
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Auf der anderen Seite des Berges gibt es eine Art Picknickareal, wo sich doch einige Taiwanesen herumtummelten.
Und dann wieder rum um den Vulkan und zurück zur Haupthaltestelle der ganzen Linien, die da so rumkurven und wieder ab nach Hause :) Was ein recht langer Trip wurde, so wie jedes Mal. Denn es gibt ja nur eine Einfallstraße rauf zum Berg (zumindest wusste ich bis dato nur von einer) und da zuckelt dann alles runter und gaaanz am Fußende limitiert eine Ampel den Verkehrsfluss… und am Wochenende abends ist dann eben Warten angesagt.
Aber schöne Ausblicke darf man dann noch wenigstens genießen.
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Ja ok, das ist jetzt nicht gerade Taipei im schönstem Lichte, aber eben realistisch ^^.
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Freitag, 6. August 2010
Meine Wochenden in Taipei
Muzha Tea Area (6.6.2010)
Im Süden von Taipei am Ende einer MRT Linie liegen der Zoo und ein Dorf namens Muzha. Für diesen Ort wird Werbung gemacht wegen seiner vielen Teehäuser und Teeplantagen.
Um diese Zeit war Taiwan/Taipei recht regnerisch und bewölkt. An diesen einem Tag regnete es gerade nicht in Taipei und ich beschloss in Richtung Muzha aufzubrechen. Da ich Zeit hatte und außerdem nicht die MRT nehmen wollte, da diese recht lange braucht um dort hin zu gelangen, beschloss ich den Bus zu nehmen. Dazu besorgte ich mir erst einmal ein dickes Fahrtenbuch und ließ mir von der Touri-Info helfen, den richtigen Bus zu finden. Denn Taipeis Busnetze sind alles andere als übersichtlich oder geordnet. Zumindest erschließt sich dieses System mir nicht ^^. Es gibt sogar eine Onlinesuche dafür, die wiederum aber auch nur mit den Internet Explorer funktioniert. Denn die taiwanesische Regierung, und zumindest viele Südostasiaten, Chinesen und Taiwanesen, nehmen generell nicht viel Rücksicht auf Nicht-Microsoft Produkte.
Außerdem fand wohl gerade noch eine Modelleisenbahnshow mitten in der Haupthalle statt, das möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
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Egal, also erst einmal in den ersten Bus, der mich dann direkt in den Süden fuhr. Dann beim Umsteigen die Haltestelle des nächsten Busses gesucht, denn die hießen praktischerweise gleich, war aber ca. 100 Meter weg und um die Ecke versteckt.
Der fuhr dann auch alle 30 Minuten hoch in die Berge nach Muzha, das war dann auch ein kleinerer Bus, den die hier, wie auch in Hong Kong, für die meisten Bergstraßen benutzen.
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Auf dem Weg kann man die Aussicht über Taipei genießen. Zumindest war das bei mir nur auf dem Weg dort hoch so, denn oben angekommen, versperrten mir Wolken und Nebel den Sicht herunter. Sieht aber genial aus und zeige ich euch später, denn inzwischen war ich auch mal bei gutem Wetter in der Gegend.
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Oben angekommen, kann man das Ende der Maokong Gondula sehen, also der Maokong Seilbahn, diese führt von der MRT Station Taipei Zoo über zwei Berge und eine Schlucht hierüber.
Anschließend machte ich einen Rundgang rund um die Schlucht, so lange bis es dann doch etwas spät und meine Füße nass wurden.
Unterwegs kam ich an einer Ausstellung zum Thema Teeherstellung vorbei, die ich hier dann mal mit Fotos wiedergebe. Mehr konnte ich dem auch nicht entnehmen.
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Was ziemlich beeindruckend war ist das Gefühl der Unmittelbarkeit des Dschungels dort. Ich war ja nur 15 Minuten von Taipei entfernt und außerdem lief ich da ja auf einer Straße und nicht etwa einem Pfad durch den Dschungel. Und trotzdem hatte ich das Gefühl mitten drin zu sein.
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Das kann ich euch auch ziemlich gut mittels ein, zweier Videos zeigen, denke ich. Einfach mal etwas lauter stellen und sich gedanklich ein paar Tausend Kilometer weiterversetzen :)




Zum Schluss ging es dann, als meine Schuhe dem Regen endlich nachgaben, per Anhalter mit dem nächsten Bus wieder nach Hause.
Mysteriöses Taipei *gruseligemusiksumm* :D
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Donnerstag, 5. August 2010
Meine Wochenden in Taipei
Fulong Beach - Ostküste (2.5.2010)
Wetter gut, alles gut, so ist das leider selten an meinen Wochenenden, zumindest war es das im regen- und wolkenreichen Frühling bis Frühsommer Anno 2010 ^^ hier in Taipei.
Also das erste Mal auf zum Strand hier! Eigentlich ist hier ja überall Strand, weil überall Meer und an dem größten Teil der Westküste auch flach. Ist aber nur die halbe Wahrheit denn das Wasser wird trotzdem recht schnell recht tief und daher sind die Strömungen meist auch unberechenbar. Und dann darf man natürlich den kleinen Effekt der Verschmutzung der gesamten nicht-manuell-gesäuberten Strände nicht vernachlässigen.
Von Taipei aus ist es außerdem i1mmer recht weit bis zur Küste. Eine Strecke führt mit der Metro die rote Linie nach Norden hinauf, nach Danshui am Danshui-Fluss entlang. Dann steigt man in einen der Busse dort und lässt sich entweder nur direkt nach Norden kutschieren oder fährt die gesamte Nordküste entlang und kann dort immer wieder Strände, Cafés, Hotels, etc. abschnittsweise aggregiert finden. Das dauert Minimum 40 Minuten (20 min MRT und 20 min Bus und Laufen), und Maximum 2-3 Stunden, wenn man zum abgelegenstem Strand mit den Öffentlichen fahren möchte.
Die 3. Möglichkeit ist es nun an die Westküste zu fahren, durch die Berge mit der Eisenbahn und dann an einem der Strände dort auszusteigen und ein paar Minuten zu laufen.
Dort befindet sich auch nach Kenting-Strand, der zweitmeistbesuchte /-populärste Strand in Taiwan: Fulong-Strand.
Fällt mir grad auf, dass das alles komisch klingt, wenn mans in Deutsch sagt: 福隆攤-- Fulong-Tan-- Fulong-Beach -- Fulong-Strand; oder auch 淡水河 -- Danshui-He -- Danshui-River -- Danshui-Fluss. In Englisch klingt das irgendwie noch, aber im Deutschen...hmmm.
Gut klingend wird es irgendwie erst wieder, wenn man die Namen richtig übersetzt. Dann wird aus Danshui-Fluss nämlich der Frischwasserfluss und aus Fulong-Strand der Glücksgroßstrand/Großesglückstrand, schön :) (Sinologen würden mich jetzt vermutlich gerne steinigen, ob meiner Wörterbuchübersetzung, die möglicherweise auch komplett falsch ist für Fulong, bei Danshui bin ich mir ziemlich sicher :)
(Fulong ist übrigens hier http://maps.google.de/maps?q=25.022151,121.929016&num=1&sll=25.035936,121.113754&sspn=0.08089,0.128059&ie=UTF8&ll=25.030861,122.028923&spn=0.237974,0.445976&z=12)
Der Zug dorthin kostet 150NT$ und man fährt ca. 90 Minuten durch recht szenisches Gelände, gefällt mir sehr gut die Fahrt.
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Man sollte wohl eigentlich vorher schon die Rückfahrkarte für Abends am Wochenende kaufen, denn ansonsten muss man stehen oder auf dem Boden sitzen zurück. Ist ja klar, dass die rückkehrenden Züge aus der Gegend dann abends voll sind. Wenn man mal drüber nachdenkt, was wir nicht taten ^^
Der Strand selbst ist recht idyllisch und hat einen bezahlten und einen unbezahlten Bereich (wo auch Wellen zum Surfen sind). Die szenischen Hauptattraktionen sind eine Brücke, ein Fluss der diese Strandabschnitte teilt, einige Sandbänke, rechts ein Pier und links ein malerisches Atomkraftwerk… Atomkraftwerk? Hatten wir das nicht schon mal, Strand und AKW? Ja, hatten wir, denn in Kenting steht in der Nähe des beliebtesten Strandes ebenfalls eines. Dieses befindet sich allerdings gerade noch im Bau.
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Die Taiwanesen wissen schon, wie man Atmosphäre in die Freizeiterholungsparadiese bringt… ;) Kommt mir auch wieder bekannt vor, dass sie es schaffen, dass das Gesamtbild irgendwie einfach nicht in sich schlüssig ist, sondern mindestens eine Komponente besitzt, die es stören.
Outdoor-Karaoke gabs dann auch noch von der Seite des Piers her und gegen die Wellen anspringen hat Spaß gemacht :D

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Zurück Richtung Taipei wies mich der Brite noch darauf hin, dass es hier einen alten Tunnel gibt, der unter einen Berg dort durchführt auf die andere Seite der Halbinsel und der nun fahrradtouristisch erschlossen ist. Soll heißen, man kann an der Bahnstation für 1-2 Euro die Stunden Fahrräder ausleihen und dann rüber auf die andere Seite fahren, dort die Aussicht genießen und ist nach 1,2,3 Stunden wieder zurück.
Da es erst 5e war und noch bis halb Sieben ca. Tageslicht war, überredete ich ihn, uns das noch anzuschauen, er kannte das ja schon.
Also ab zum Tunnel - und feststellen, dass der um 17 Uhr zumacht :/



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Na da wir aber noch Tageslicht hatten und da eine Straße auf der Karte die da herumhing über den Berg führt, beschlossen wir diese hinaufzufahren. Nach 100 Metern hörte dann auch quasi die Zivilisation auf und wir waren alleine den Berg hinauf unterwegs.

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Nach weiteren ca. 100 Metern war dann aber mit Fahren Schluss, denn der Berg ist einfach zu steil...Also hochschieben ^^, das war dann auch ganz lustig und schön anstrengend (ab und zu tut es einfach gut, etwas Sport zu machen...) und dann wurde es aber zusehends etwas dunkel. Wir waren wahrscheinlich auf 70% der Gesamthöhe angekommen, als wir umkehren mussten.
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Den Berg runterzufahren war zumindest mit meine Fahrrad aber recht gefährlich, denn die Bremsen konnten mich trotz Anschlag an den Griffen nur Abbremsen, nicht Anhalten. Junge, Junge, da ging mir aber der Arsch auf Grundeis, als ich die Hebel immer weiter durchzog und dann am Griff ankam und feststellte, dass das nichts wird mit Anhalten^^, bei bestimmt 20% Steigung oder so (Fast ein richtiger Wernäää-Moment, Zitat "Da verteilt sich meine Bremse!").
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Zum Glück gab es einige weniger steile Passagen zwischendurch, die ich dann zum Anhalten nutzte und ab dann seeeeeeehr vorsichtig und langsam den Berg runterrollte. Schade, hätte sicher mit Highspeed viel Spaß gemacht :D
Zum Schluss gab es dann noch die berühmte Fulong-Lunchbox und dann zurück nach Hause.
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Ein paar Worte noch zu Lunchboxen hier. Diese sind ein etwa 10x15x5cm großer Holzkasten, in dem sich zu 50-70% Reis befindet und oben drauf dann Fleisch, Fisch, Gemüse in verschiedensten Variationen. Diese Lunchbox-Tradition scheint auch sehr mit der Eisenbahn verwurzelt, sobald man hier mit einem der nicht-Vorortzüge (Vorort = äquivalent zu S-Bahnen in etwa, nicht-Vorortzug = etwa wie D-Zug oder IC/EC, recht komfortable und ein wenig schneller und teurer) fährt, rennen dann immer Leute (auch schon mal Kinder) rum, die einem Lunchboxen verkaufen wollen. Was ziemlich nervig sein kann, wenn man mal seine Ruhe haben will, oder im Gang sitzen muss, weil der Zug zu voll ist und man keine Füße mehr hat zum Stehen (Metaphorisch (?) gesprochen natürlich, denn ich hatte ja noch Füße bei besagter Situation, auf denen konnte/wollte ich aber nicht mehr stehen.).


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Mittwoch, 21. Juli 2010
Rund um meine Arbeitsstaette
Praktikumsrestdauer und grober Zeitplan für meine Zeit in Asien
Schönen Guten Tag an alle meine Leser. Dieser Post ist dann mal wieder nur für die Daheimgebliebenen aller Art gedacht, habe inzwischen ja auch 1,2 Leser, die mich nicht direkt kennen :)
Mein Zeitplan für den Rest meiner Zeit hier in Asien:
1. Ich habe gerade meinen Praktikumsaufenthalt um maximal 2 Monate verlängert. Werde jetzt auch wieder direkt von Deutschland bezahlt, was sich positiv auf mein Arbeitsklima auswirkt.
Soll heißen hier ist, wenn von meiner Seite aus ultimativ Mitte-Ende September Schluss mit Arbeiten.
Denn 2. muss ich dann ja raus aus Taiwan, da mein Visum dann ja wieder alle ist. Das heißt ich werden dann einige Wochen damit verbringen Südostasien zu bereisen. Wie genau meine Tour aussieht und wie lange ich dann tatsächlich unterwegs bin, weiß ich jetzt noch nicht und habe eigentlich auch nicht vor, dass exzessiv zu planen, ich will auf jeden Fall aber nach:
- Vietnam
- Kambodscha
- Thailand
- evtl. Laos
- evtl. Malaysia
3. Danach kehre ich nach Taiwan zurück und werde noch einigen Deutschen Unternehmen/Selbstständigen einen Besuch abstatten, insofern diese das erlauben, um bei denen in die Betriebsabläufe hineinzuschauen.
Abschließend/dazwischen folgt dann eine Tour der Attraktionen in Taiwan, die ich noch unbedingt abgrasen muss und ein Besuch aller meiner Freunde/Bekannten, die über Taiwan verstreut sind. Das wird sicher auch noch 1,2,3 Wochen dauern. Dann sind auch meine nächsten 30 Tage Visum fast um, die dann aber definitiv das Ende meiner Zeit hier darstellen.
Und 4. und letztens, da ein Verwandter gerade in Australien weilt, werde ich den evtl. auch noch besuchen, da recht preiswert von hier.
Und dann kehre ich wieder nach Deutschland zurück - nach Hause!
Das wird dann also grob überschlagen November/Dezember werden. Je nachdem, wie sich die Reisen und so weiter dann jeweils entwickeln.

Bis dahin gibt es aber noch weiterhin immer wieder viel zu berichten und ich bemühe mich aufrichtig da immer wieder nachzuliefern. Aber wenn ich dann mal wieder Urlaub mache, so wie die letzten 5 Tage, dann kommt so unheimlich viel Material zusammen - mehr als 3000 Bilder z.B. ^^ Das dauert dann eben alles wieder seine Zeit, eh ich da mit dem Sortieren, Taggen etc. durch bin. Mal vom Schreiben der Erlebnisse abgesehen.
Aber ich sehe mich da in der Lieferpflicht :D