Donnerstag, 11. März 2010
Visa Ausfluege nach Hong Kong und Macau
Glamouröses Sightseeing - Hong Kong bei Nacht
Ich weiß ich habs schon zu oft geschrieben, aber: WOW. Die Nacht in HK hat es in sich.
Das relativ schlechte und vernebelte Wetter ermöglichte es mir einen einzigartigen Wechsel zu erleben. Schien der Riese Hong Kong tagsüber verschlafen und ungemütlich so bot sich mir das einzigartige Schauspiel ihn erwachen zu sehen, aufgeweckt und heftigst alles überstrahlend was noch am Tage zu sehen war.
Die Transformation könnte größer kaum sein. Die pickeligen Narben des Betons der Straßen, der Märkte und der noch nicht voll verglasten Häuser verschwinden im gleißenden Schein der Neonröhren. Vor Dreck starrende Glasfassaden verwandeln sich in Spiegel der wunderbaren, in allen Farben des Neon- und, im Zeitalter der LEDs und LCDs - des RGB-Farbraums, leuchtenden Welt ringsherum. Die Bucht noch vor wenigen Stunden in trübem Nebel halb verschwindend erstrahlt nun hell und klar im Schein hunderter Fassaden. Der Berufsverkehr mit seinen viel genutzten und wenig gepflegten Nutzfahrzeugen macht dem Unterhaltungsverkehr mit seinen blitzblank scheinenden Gefährten Platz. Straßen schließen und Fußgänger strömen heran. Die tags mit gesenkten Köpfen Dahinhetzenden schlendern nun aufrecht und mit einer gewissen Ruhe durch die neueroberten Gebiete.
Das einzige was sich nicht ändert ist die schiere Unzahl der Menschen. Überall.
Ich mache mich also nach einem langen Tag nochmals auf und erwarte nicht, was kommt und bekomme es natürlich trotzdem. Das war ein Schock, ein toller Schock. Was nun noch hinzu kommt ist die immerwährenden Helligkeit. Hong Kong hat zwei Sonnen, eine natürliche, gelbe, angetrieben durch immerwährende Fusion, und eine künstliche, neonfarbene, angetrieben durch immerwährende Geschäftigkeit. Sie wechseln sich ab. Geht die eine unter, geht die andere auf und andersherum. Ich trete nun aus dem Hostel und mein Körper, meine innere Uhr, ist voll auf Dunkelheit eingestellt. Was er und sie bekommen ist aber eine zweite Sonne, es ist wie ein Adrenalinschub, alles wird schärfer, ich fühle mich auf einmal wieder unheimlich wach und voller Energie.
Ich ziehe also los und fotografiere mich durch Kowloon. Jede Ecke offenbart nun ihre andere, für die Nacht aufgetakelte Seite. Es ist als ob sich Hong Kong allabendlich zum Ausgehen zurechtschminkt, sich etwas Hübsches anzieht und auf die Trunkenheit der andern hofft, sich nicht an ihr Antlitz im Tageslicht erinnern zu können oder eben jemand Unbekannten in ihren Bann zu ziehen. Was zumindest in meinem Fall auch völlig gelingt.
Zwischenzeitlich findet auch noch ein japanisches Curry den Weg in meinen Magen und dann gehe ich zum Pier der Star Ferry. Hier bietet sich einem jeden Abend um 8 zusätzlich noch ein weiteres Schauspiel, eine Lichtershow. Nahezu von jedem Dach jedes Hauses über 20 Stockwerke - und das sind hier einige - erstrahlt ein Scheinwerfer und tanzt mit all den anderen zu einer gemeinsamen computergesteuerten Choreographie. Außerdem sind einige der Wolkenkratzer mit chinesischen Neujahrsbildern gezeichnet. Ich sehe natürlich nur die Hälfte der Show, nämlich die auf Hong Kong Island. Vom Peak aus kann man den Tanz dann in Gänze genießen, ein Grund mehr noch einmal zurückzukehren -eines Tages.
Für den Rest möchte ich die Fotos sprechen lassen. Dieses Mal gibt es keine Vorschau, nur diesen Text. Nehmt euch ein wenig Zeit und genießt die Show. Sie ist es wert. Unten rechts findet ihr auch den Vollbild-Button.

http://www.flickr.com/photos/robertnbsh/sets/72157623465982959/show/