Freitag, 19. März 2010
Visa Ausfluege nach Hong Kong und Macau
Viva Macau
Am Donnerstag meiner Woche in HK bin ich morgens in die Fähre gehüpft und für 15€ geht’s dann ab nach Macau. Die südliche Hälfte Macaus ist eine Insel und verbunden mit der nördlichen Halbinsel-Hälfte, die dann an China grenzt. An dieser Stelle würden jetzt gaaaanz viele tolle Bilder folgen, von der Fährfahrt, meiner Tour durch Macau etc. Nur dass ich die ca. 300 Bilder zusammen mit der neuen Kamera auf dem Flughafen in HK 20 Minuten vor dem Abflug verloren habe (oder sie mir geklaut wurde, weiß man ja nie...). Wahrscheinlich ist sie mir einfach aus der Jacke gefallen, als ich die über den Arm gelegt habe. Und ich habe natürlich an jedem verdammten Tag meiner Reise die Daten von der 8GB Speicherkarte gesichert, nur nicht nach dem Mittwoch, wo ich im Geschichtsmuseum und auf dem Peak von HK war und nicht nach dem Trip nach Macau. Deshalb auch davon kaum (von mir selbst geschossene) Bilder :((
Einige habe ich noch auf einer anderen Speicherkarte gehabt...
Dennoch will ich euch etwas über Macau erzählen, wusste ja selbst nichts darüber, bis ich auf anraten von Martin und der Reiseführer da hingereist bin.
Was einem bei der Annäherung übers Wasser als erstes auffällt sind die langen filigran wirkenden Brücken, die Inseln und die Halbinsel verbinden. Als zweites stechen einem dann schon die Casinos der Halbinsel in die Augen. Casinos? Jop. Macau ist das Las Vegas Asiens. Hier stehen schon einige extravagante Casinos und es entstehen noch mehr.



Die meisten historischen Attraktionen sind übrigens in google Earth nachgebaut worden, ich habe mir das mal angeschaut und es gibt doch ein ganz gutes Bild der Insel wieder.
Von der Anlegestelle bin ich dann erst einmal per Kleinbus zu eine sehr alten Kloster gefahren, dass ein wenig in einen Berg hineingehauen ist. Von da aus gings zu Fuß einfach den Touripunkten auf der Karte nach. Auf der nördlichen Halbinsel kann man so gut wie alles erlaufen, wenn man ein wenig fit ist. Die Insel ist ja nur etwa 7km lang und 4km breit.
Was macht Macau eigentlich zu einem beliebten Touriziel? Also erstens sind da die sicher für viele Menschen attraktiven Casinos und dann hat Macau eine bewegte Geschichte, die man aber heute noch bewundern kann. In Hong Kong ist ja davon fast nichts mehr zu sehen, da eben fast alles überbaut wurde.
Macau war nämlich im Gegensatz zu Hong Kong nicht britische, sondern portugiesische Kolonie und das schlägt sich dann auch im Straßenbild nieder. Die ganze Insel versprüht, besonders an den Ecken, wo noch historische Gebäude stehe, einen südländischen Charme (http://www.panoramio.com/photo/20686891, http://www.panoramio.com/photo/854439). Der will bei Hong Kong dann doch eher nicht aufkommen, außer vielleicht an den Ecken, wo Palmen die Straßenränder säumen.
Also portugiesische Kolonie, und zwar seit dem frühen 16. Jahrhundert. Macau wurde wohl immer im Einvernahme mit China von den Portugiesen beherrscht. Es gelang zu Wohlstand, als China den direkten Handel mit Japan untersagte gegen Ende des 16.Jahrhunderts. Mitte des 19. Jahrhunderts nahm dann die Hafenbedeutung Hong Kongs überhand und Macau musste sich umorientieren und fand zum Glücksspiel, dem die Chinesen dann auch kräftig zusprachen und was seitdem eine Haupteinnahmequelle darstellt.
Des weiteren finden sich hier auch einige schön gestaltete Parks, von denen ich einen besonders toll fand, ich ihn euch nun aber leider nicht zeigen kann :(.
Ansonsten ist die nördliche Insel stark verstädtert, es gibt auch wieder Unmengen hoher Gebäude und Menschen über Menschen. Das zumindest haben Macau und Hong Kong gemein. Allerdings wirkt Macau doch wieder etwas asiatischer, man könnte, auf den Schmutz in den Straßen reduziert, auch sagen dreckiger. Was aber unfair wäre. Das Straßenbild ist einfach anders, es fühlt sich alles ungeordneter an und halt einfach nicht so wie zu Hause in Deutschland (http://www.panoramio.com/photo/715825). Was eben in Hong Kong - trotz der unvergleichbaren Bauhöhe - öfter mal der Fall ist.
Ich hab mir die nördliche Halbinsel also so 6 Stunden zu Fuß angeguckt, dabei vieles Interessantes gesehen, u.a. einen Haufen innerstädtischer Schulen, die man vor allem daran erkannte, dass es von über 6 Meter hohen Mauern umzäunte sehr enge Innenhöfe gab aus denen Kinderlärm hervordrang.
Einige sehr alte Tempel waren auch darunter (http://www.panoramio.com/photo/1211658), in denen teils beeindruckende Götterfiguren standen. Eine Kirche auf dem Südhügel der Nordinsel, sehr schlicht und hat doch was in diesem Ensemble. Außerdem bin ich noch auf einen Hügel über dem botanischen Garten, der hier auch das Zuhause einiger Affenarten ist, mit einer Miniseilbahn gefahren. Das ganze hat 30 Cent gekostet und fühlte sich auch beim Hochfahren so an ^^. So rumpel, rumpel, schwing, schwing, rumpel.
Rund um die Hügel (die ich gefühlt alle erstiegen habe, da es überall oben drauf was zu sehen gab) gab es auch immer wieder Fitnesspfade, die mit stationären Fitnessgeräten gesäumt waren. Und zwar nicht nur, wie man das vielleicht aus Deutschland von Naturpfaden kennt, mit Balken und Stümpfen, wo man lustig herumspringen oder sich auch einmal irgendwo langhangeln kann, nein. Sondern es handelte sich da um outdoor taugliche Stepper und solch ähnliche Geräte. Mir fällt grade nicht ein, wie die noch heißen könnten. Halt im Prinzip Heimtrainer, aber stationär und für draußen. Fand ich eine nette Idee.
Das letzte Highlight dieses Tages lieferte dann das Venetian Casino auf der mittleren Insel. Es handelt sich dabei um (laut Wikipedia) das flächenmäßig viertgrößte Gebäude der Welt. Es ist wie alle High-End Casinos auch gleichzeitig ein Luxushotel und ein Luxuseinkaufszentrum für größtenteils Klamotten. Schöner dicker Teppich säumt die Wege zum und im Casino und im Food Court dort soll man sich auf einem echten venezianischen Piazza sitzen.
Das wirklich überraschende war dann aber: Dieser Platz hat einen Himmel. Und darauf fällt man oberflächlich erst einmal wirklich rein. Denn man tritt aus dem normal beleuchteten Gang auf diesen "Platz" dessen Decke erhöht und blau und vor allem deutlich heller ist, als die Umgebung. Das macht schon einen echt netten Eindruck.
Das gleiche findet sich auch in der Einkaufspassage wieder, die ist auch definitiv einen Rundgang wert. Denn man hat dort einen Ring um das Casino in der Mitte gebaut Läden links und rechts eines Kanals! Mit Gondeln! :D und ab und zu auch singenden Gondolieres, die sogar fast echt italienisch aussahen (und das auch sicherlich sind, sonst hätte dich nicht so schön trällern können).






Also schöne helles, blaues Wasser mit diesem schön hellen, blauen Himmel, Klasse! Da gibt’s sogar einen Piazza San Marco, der aber einfach lächerlich wirkt, wenn man es mit dem richtigen vergleicht. Also die paar Meter Grundfläche und Deckenhöhe mehr für eine richtige Illusion der Weite hätten Sie dann auch noch sicher gehabt, aber nicht genutzt. Egal, war etwas lustig, dass die sich das dann echt getraut haben, die kleine Ecke da so zu nennen, aber das Gesamtbild war doch schon beeindruckend. Von außen wirkt das Venetian natürlich auch absolut beeindruckend, da kommt sogar eher ein wenig Venedigstimmung auf, da man dort den Platz hatte, Brücken Originalgröße aufzubauen und Häuserfassaden an die Außenseite zu drapieren. Und da gibt es dann auch echtes Wasser und echten Himmel ^^.
Außerdem entstehen und stehen da gerade noch 10 weitere Luxushotels und Casinos, die teilweise schon fast fertig sind oder deren Rohbauten man schon sehen kann.


Das Essen in dem Food-Court hier über dem Text (wirkt übrigens auf dem Foto etwas größer) war auch wieder gut und billig und so war das ein gelungener Abschluss für den Tag. Hier habe ich noch ein verwaschenes Bild aus dem Shuttlebus vom Venetian zur Fähre nach Hong Kong und dann war der Tag auch echt gelaufen für mich.





http://www.flickr.com/photos/robertnbsh/sets/72157623518666027/show/