Mittwoch, 24. März 2010
Meine Wochenden in Taipei
CNY in der Happy Family
Auf die Rückreise aus Hong Kong folgte eine Woche Arbeiten und dann war auch schon Chinese New Year.
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Da ich ja (inzwischen "nur" noch u.a.) aus Kostengründen im Happy Family Hostel absteige, das preiswerteste in Taipei, war ich da auch wieder ab dem Montag der auf das chinesische Neujahrsfest folgt (15.-22.2.2010). Ist also zugegebenermaßen schon wieder eine ganze Weile her, aber macht zwar viel Spaß zu schreiben, Fotos hochzuladen, zu sortieren und zu beschriften und dann wieder hier einzufügen, macht aber halt auch eine Menge Arbeit.
Nun war ich dort für 7 Tage und habe tatsächlich so ein wenig eine Happy Family getroffen, denn: Das Hostel bietet auch Räume für Langzeitbesucher an, ist wohl wenigstens genauso preiswert wie die preiswertesten Wohnungen (also so rund 200€ plus minus) woanders und man hat eben auch immer mal die Gelegenheit mit englischsprechenden Personen zu interagieren/einfach mal rumzuhängen. Mal von der exzellenten Lage mitten im Zentrum der Stadt mal abgesehen.
Die permanenten Einwohner sind fast alle Englischlehrer, wie ja eh fast alle Ausländer, die man hier so kennenlernt und die eine längere Zeit hier verbringen. / verbracht haben. Da ist ein etwa 30-jähriger Brite (seit 1,5 Jahren hier), 2 etwa 30 jährige Amis (seit mehreren Monaten hier und einer davon weiblich, was recht selten hier ist), ein etwa 30+ Ami noch aus Alaska und noch ein Veteran der so um die 40+ ist, auch aus Amerika (der muss hier auch schon so um die 5 Jahre sein, war aber früher schon mal längere Zeit hier, in den 80ern/90ern). Außerdem noch ein Japaner, der wohl ins Manga Business einsteigen will und deswegen den ganzen Tag zeichnet, wenn er nicht Japanisch unterrichtet.
Allesamt total nette Leute und besonders der Hostelälteste - also der 40+ler Ami - (vom Besitzer mal abgesehen) ist ein genialer Gesprächspartner. Er hat 10 Jahre in Polen gelebt, versteht also was von Europa, 6 Jahre in Thailand und ist nicht nur einfach Englischlehrer, wie so viele, qua angeborener Muttersprache, obwohl das auch immer schwieriger wird und auch die inzwischen Zusatzqualifikationen brauchen, nein er hat tatsächliche Amerikanische Literaturwissenschaften studiert. Und das merkt man auch, also ein, alles in allem, sehr gebildeter und auch extrem welterfahrener Mensch. Super, um mal ein paar Stunden mit einer Unterhaltung zu verbringen.
Die beiden Leute, die dann doch eher in meinem Alter sind (ja ich weiß 30 ist nicht so richtig mein Alter, aber: Hey, was solls), waren dann auch so nett mich mal ein paar Freunden von Ihnen vorzustellen, so dass ich noch richtig nette Abende in guter Gesellschaft hatte. Toll.
Der weibliche Ami (sagt man die Ami? ^^), also eine US-Amerikanerin ist übrigens Soziologe. Das alleine wäre ja nicht so wirklich etwas Besonderes (wenn man mal davon absieht, dass Nicht-Englischlehrer-Sein schon für besonders qualifizieren könnte), ihr Hauptstudienthema sind Gamer. Und weil da anscheinend gerade alle Soziologen weltweit drauf losgehen, außer hier in Asien, hat sie sich eben Taiwan für ihre Studien ausgesucht. Studienschwerpunkt in den USA war da noch für sie World of Warcraft. Ist aber anscheinend hier in Taiwan schwierig richtige Gamer kennenzulernen, die Taiwanesen schämen sich dafür anscheinend sehr. Oder wie auch immer man das ausdrücken möchte. Sind auf jeden Fall schwer zu finden, lügen einem schon mal gerne ins Gesicht, ob sie denn Gamer sind, usw. usf. Waren wohl erst einmal recht demotivierende erste Wochen, als sie hier angekommen ist.
Ansonsten steigen da ja quasi täglich neue Leute ab, die man dann im Gesellschaftsraum nach ihrem Leben ausquetschen kann ^^ und selbst auch 1000 Mal erzählen kann, woher man denn kommt und was man so macht. Da waren allein diese Woche (vielleicht auch dadurch geschuldet, dass eben jeder in Asien zu CNY frei hat): 5 Koreaner, 2 in Beijing lebenden Französinnen, ein Mädel aus Quebec, dass gerade in China Englisch lehrt, 2 in China Chinesisch lernende Schweizer, 1 Australier, noch ein Ami und sein Kumpel der in Peking seine eigene Englischschule hat und einige Chinesen/Taiwanesen, die sich aber im Gemeinschaftsraum nicht haben blicken lassen.
Ich finds toll da!