Samstag, 27. November 2010
Alltag in Taipei
Schuhe reparieren in Taiwan (14.8.2010)
Dieser werte Herr hat seine Anwesen keine 30 Meter die Gasse links runter von meinem Hostel.

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Das ist mal wieder eines der Dinge hier in Taiwan. Ich ärgere mich 5 Wochen darüber, dass sich meinen Sohlen von meinen Schuhen schon wieder ablösen und habe dabei immer meine deutsche Denke im Kopf. Dass ich dann, um dieses Problem zu lösen erst einmal einen Schuhladen mit Schuhreparatur aufsuchen muss, dann darum bangen muss, dass es nicht zu teuer wird und allerletztens dann als typischer Mann auf mein einziges paar Haupttragelieblingsschuhe für 1,2,3 Tage verzichten muss.
Dann frage ich endlich in der Hostellobby mal den Besitzer und der verweist mich zu eben diesem wertem Herren.
Dort angekommen gebe ich meine Schuhe ab, ich solle in einer Stunde wiederkommen radebrech-zeigen wir uns zusammen. Ich bin nach einer Stunde wieder da, kriege meine Schuhe frisch geflickt wieder und zahle 2,5€ dafür!!!! 1,25€ pro Schuh.
Eine der Sohlen hielt das dann aber für angebracht sich an einer anderen Stelle abzulösen, also 2 Wochen später noch einmal zum Schuhreparatur-Express-Service. Dieses Mal keine Wartezeit: Ich setze mich und bin kaum zur Ruhe gekommen, da fackelt er erst einmal meinen Schuh ab und nicht einmal 5 Minuten später, ist dieser dann auch wieder in Ordnung.
Kostenpunkt: 50NT$, 1,25€. :D

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Meine Wochenden in Taipei
Yeliu - Nordostküste (25.5.2010)
Auf der Suche nach weiteren Attraktionen musste ich mich schließlich (oder eher zwischendurch) auch einmal von Taipei abwenden und schaute mir so weitere Prospekte von der Touri-Info im Hauptbahnhof an. Während ich das eines Freitag Abends tat gab mir der Brite im Hostel einen Rat, doch einmal an die Nordküste zu fahren, er wäre dort schon gewesen und er fand es überragend. Er zeigte mir noch ein paar Fotos und ich war überzeugt. Wie es so war an jenen Wochenenden waren auch der US-Amerikaner und die Japanerin anwesend. Der US-Amerikaner ist aber inzwischen nicht mehr geneigt allzu oft seinen Laptop und das Hostel zu verlassen ^^. Besonders, da seine Freundin - die amerikanische Soziologin - den ganzen Tag lernen muss und so das die einzige Zeit ist, die die beiden gemeinsam verbringen können.
Die Japanerin aber, war hin und weg von den Bildern und meinte dann, sie müsse da unbedingt auch einmal hin. Wie ich da halt so bin, habe ich sie darauf dann auch gleich festgenagelt und am nächsten Morgen machten wir uns um 9 Uhr früh (Ja, am Wochenende ist das früh!^^) auf dorthin.
Um an die Nordküste zu gelangen muss man erst mit der MRT ca. 40 Minuten nach Norden fahren, dort liegt ja die Mündung des Danshui-, des Frischwasserflusses. Von dort aus geht es dann per Bus entlang der Nordküste, wenn man möchte bis Keelung, die nördlichste Stadt in Taiwan und ehemaliger Haupthafen. Bis Keelung sind es ca. 2-2,5 Stunden, bis Yeliu nur 1-1,5 Stunden. Hängt alles vom Verkehr und von den Straßen, sowie von der Rücksichtslosigkeit oder auch Risikobereitschaft des Busfahrers ab. Unser war mal wieder der, am häufigsten vertretene, Typ "Rennfahrer". Spurwechsel, Anfahren und Bremsen auf Teufel komm raus. Gut, dass der Bus ja auch nur überfüllt war und die Leute sich bequem aneinander festhalten konnten, was unheimlich für Stabilität sorgt. Ist ja auch Quatsch zugunsten der Bequemlichkeit der Beladung auf eventuelle Bestzeiten zu verzichten ^^.

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War dann halt auch recht lustig, da meine Tasche übervoll war und ich die erste halbe Stunde dann auch noch einen Flasche und die Karte in der Hand balancierte, weil wir auch noch herauskriegen mussten, wie genau die Haltestelle heißt, an der wir heraus wollten.
Die Aussicht während der Fahrt war aber sehr angenehm (so man das durch die typisch verschmierten Busfenster hier "Sicht" nennen möchte - inwiefern das Klima daran Schuld ist, keine Ahnung), denn es ging immer direkt am Meer entlang.

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Die Nordküste ist auch sehr malerisch und hat kilometerweise Sandstrände. Es reiht sich dann auch Café an Restaurant an Bed&Breakfast, wenn es mal eine Ansammlung von Gebäuden gibt. Dort stiegen dann auch nach und nach die, überwiegend jungen (Studenten, Schüler), Taiwanesen aus und wir ergatterten Sitzplätze.
Alsbald erreichten wir dann auch Yeliu und ein kleiner Fußweg von 10 Minuten brachte uns an den Eingang.

Fischerboot zum Nachtfischen
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Ich hab da jetzt ja noch kein Wort darüber fallen lassen, was es dort zu sehen gibt, mit Absicht. Denn Bilder sprechen wie so oft mehr als 1000 Worte.

Überblick über den Park, oben rechts das schmale Ende ist der ganze Park.
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Replika des Königinnenkopfes (sieht eben aus wie das Profil der Kleopatra o.ä.)
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Wie man sehen kann handelt es sich um nichts weiter, als ein Archipel, das einen mit einer Vielzahl von Fels- und Gesteinsformationen überrascht, die von den Ge-zeiten seit Ur-zeiten (sorry ^^) geformt worden sind. Natürlich spielten auch Witterung und Erosion eine Rolle. Das kann man bei einigen dieser Formationen gar nicht glaube und will es erst gar nicht wahrhaben. Da sieht eine Stelle schon einmal aus wie ein geschnittener Blechkuchen. Oder wie ein versteinertes Ei, oder wie eine Bienenkolonie aus längst vergessenen Zeiten.

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Ein großartiger Platz, um die Fantasie spielen zu lassen! So kam ich auch nicht umhin, mir die ganze Zeit vorzustellen, was das alles sein könnte.
Einiges Gelände erinnerte mich dann an den Wilden Westen in Miniatur, ich konnte mir genau vorstellen, wie dort die Ureinwohner ihrem Tagewerk nachgingen und wie ein Fluss durch dieses Tal rauscht. Wie andere sich in ihren Wohnungen, die in den nackten Felsen geschlagen wurden, ausruhten. Und wie schlussendlich, nach nunmehr Hunderten und Tausenden von Jahren, der Fluss einmal versiegte und die Bewohner das Tal verlassen mussten und nun nur noch die Ruinen von ihrer einstmaligen Kultur zeugen.
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An anderer Stelle, ein paar Meter weiter, änderte sich dann die generelle Erscheinungsform und ich konnte mir wiederrum den weiten Westen vorstellen. Nun aber wechselte die Kulisse auf Wüste.
Diese Gegend wäre prima für einen Animationsfilm geeignet. Oder irgendeinen Film. Einfach sehr nahe dran Filmen und schon hätte man super Hintergründe für irgendetwas mit Wüste. Könnte mir da super so einen kitschigen B-Movie mit Puppen als Monster und Personen vorstellen oder sowas ^^.
Kopfkino ist schon toll! :D
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(Wer den Begriff noch nie gehört hat, nicht wundern, kenne ich auch nur ausm StudiVZ als Gruppenname, finde ihn aber gut ^^ Er ist auch nur ein Synonym für Vorstellungskraft, Fantasie, einen Film im Kopf ablaufen lassen, etc.)

Der Beginn der Rundtour führt aber erst einmal durch einige Gärten zu einer Plastik, die tatsächlich auch aus Kunststoff ist, diese soll die Pharaoninnenbüste, die ein paar Hundert Meter weiter steht für die Ewigkeit erhalten soll. Denn wie erwähnt entstanden die natürlichen Kunstwerke hier durch Abnutzung durch die Kräfte der Natur und so wird dieses spezielle, büstenförmige Kunstwerk auch im Laufe der Jahre verschwinden. Deshalb wurde die Laservermessen und nun einmal schon nachgeformt.
Dann beginnt so eine Art Steingarten, bei dem sich dann auch 99% aller Touris aufhalten, ein Foto mit dem Pharaoninnen-Kopf machen, überteuertes (wenn auch leckeres) Seafood essen und dann wieder in ihre Busse steigen und gen Hotel fahren. Bzw. der andere Fall (typisch taiwanesische Familie): Gegen 13, 14 Uhr erst ankommen, sich in einer Stunde ein paar Meter (nicht zu weit) vom Auto entfernen und dann wieder zurück ins Auto und nach Hause, bevor es dunkel wird. Wer Sarkasmus und auch ein wenig Kritik an meinen Gastgebern hier findet, kann lesen :D
Hinter diesen Steingärten waren Besucher dann recht spärlich gesät und noch ein paar Meter weiter hatten wir dann die Halbinsel regelrecht für uns allein.
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Nach 2 Stunden waren wir dann am Ende angelangt und gingen eine steile Treppe hinauf, die zu einen Aussichtspunkt führe. Die Aussicht dort lohnte tatsächlich auch den Aufwand des Anlegens eines solchen Punktes.
Dort legten wir eine Erholungspause ein und hatten dann auch noch das Glück, dass an diesem Tag die Fischer ein Fest feierten. Und so schauten wir ein wenig dem Feuerwerk zu. Das lief erst am Strand ab, später aber fuhren die Fischer mit ihren Booten hinaus und brannten dort weiter ihre Knaller und Raketen ab. Schlussendlich fuhren sie sogar für einige Minuten im Kreis. Toller Anblick!





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Knapp unter dem Kamm des Berges liefen wir dann zum Eingang zurück und dort kam man sich gleich wieder wie im Dschungel vor. Die Vegetation ist einfach hier zum Teil so dicht, dass man schon nach wenigen Metern nicht mehr durch den Wald schauen kann und so entsteht der Eindruck, dass man plötzlich mitten im Dschungel ist und in der Realität einfach nur 50 Meter vom dessen Ende entfernt ist.
Dieser Teil der Halbinsel ist wohl auch ein Vogelparadies, wobei wir keine gesehen, einige aber gehört haben.
Auf der von den ganzen genialen Felsgestalten abgewandten Seite fällt die Insel extrem steil ab und ihr liegen auch noch einige geschnittene Blechkuchen zu Füßen, absolut toll!! :D

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Dann noch ein wenig preiswerten Reis mit einigen Meeresfrüchten gegessen und ab in den Bus nach Taipei über Keelung (mit nur 90 Minuten ca. 1 Stunde kürzer als die Anreise).

Zur Krönung dieses Tages tranken wir 4 Dauerbewohner der Happy Family dann noch zusammen etwas Wein und aßen Baguette, Butter und Käse. Das war glaube ich das erste Mal seit Januar, dass ich so etwas ähnliches aß und muss sagen: Es war göttlich! Wenn das hier nur nicht so teuer und schwer zu kriegen wäre… :((( 100g Käse = mind. 5 €., 1 Baguette nur 1€, ist ja ok, 100g Butter 3€, 1 Flasche Wein mindestens 4-5€, 100g (kanadische, gaanz dünne) Salami mindestens 5€. Das wird recht teuer, wenn man das nicht durch mindestens 4 teilt.


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