Donnerstag, 9. Dezember 2010
Alltag in Taipei
Beim Arzt (2.8.2010)
Die meisten Leute, die mich kennen, werden zu erzählen wissen, dass ich so ca. drei, vier mal im Jahr "krank" bin, soll heißen mich für 2,3 Tage richtig schlecht fühle und so ca. 7 Tage lang nicht so 100%ig aufm Damm bin. Mir reichen dann in der Regel auch einfache Hausmittel, 'ne Aspirin, 'n paar Bonbons und evtl. noch ein Biogenerika gegen die Entzündung eigentlich aus um das schnell wieder vertreiben zu können. Das Zeug habe ich z.T. mit aus Deutschland mitgenommen, aber mich in der Menge verschätzt. Ich wurde also so wie immer ein wenig krank und hatte dann aber keine Medikamente, also bin ich dann eines Montag morgens mal zum Arzt gegangen, an statt zur Arbeit. Vorher hatte ich mich bei www.forumosa.com schlau gemacht. Das ist hier das Expatriot-(Auswanderer-)Forum Nr. 1 im Internet für Taiwan (Taiwan (alter spanischer Name) = Isla Formosa --> FORUMosa, wers nich gerafft hat :P). Dort gibt es Informationen zu wirklich so gut wie allem, was einem so im täglichen Leben begegnen kann. Von Führerschein oder Wohnungssuche über Versicherungen und Ausländerdiskrimierung zu eben Ärzten und Krankenhäusern. Besonders empfohlen wurde dort von vielen Dr. Simon Chen vom Adventist's Hospital in Taipei. Er hätte wohl im Ausland studiert und spräche exzellentes Englisch. Einziges Manko für viele der Auswanderer, es ist eine private Klinik, also gelten dort nicht die Tarife nach National Health Care, bzw. diese zahlt auch einfach nicht. Das Glück hatte ich zum Glück nicht als "Urlauber", da ich ja in Deutschland privat reisekrankenversichert bin und meine Krankenversicherung mir freistellt zu welchem Arzt ich gehe. Das Geld musste ich dann vorstrecken, immerhin 18€ für die Sprechstunde, 12€ Servicegebühr für die Krankenschwestern und 5€ für die Medikamente und kriege das dann hoffentlich problemlos zurück, wenn ich die Originalquittungen dann an die KKV in Deutschland schicke (ist übrigens die LVM).
Allerdings hat sich die Ausgabe in meinen Augen auch so gelohnt. Ich habe nämlich genau 5 Minuten gewartet, ohne Termin!!!!! Und das alle 3 Male, die ich da war, noch 2 Mal zum sicher gehen und weil meine Zunge seit der Krankheit pelzig ist...und das geht aber nicht weg und der Arzt hat auch keine Ahnung, Bluttests waren auf jeden Fall ok..naja mal schaun wie das weitergeht ^^. Für so eine Wartezeit würde ich das Geld sogar zuzahlen in Deutschland!!! Für die paar Male die ich dann wirklich zum Arzt gehe. Aber nee, zum Glück gibt’s ja ne Praxisgebühr ohne Zusatz-Leistung dafür in Deutschland….
(Jaja ich weiß, wäre auch sozial ungerecht, wenn das möglich wäre, ich träume aber halt auch mal gerne...)
Der Arzt machte dann auch einen supernetten und kompetenten Eindruck und sprach wirklich exzellentes Englisch und machte auch transparent warum er was verordnete. Er fragte auch nach, ob ich Antibiotika haben möchte, oder eher was weniger aggressives. Fand ich auch sehr nett, hatte dazu in dem Forum von anderen taiwanesischen Ärzten gelesen, die einfach so ohne zu fragen Antibiotika geben. Aber ich kann gut und gerne auf Antibiotika verzichten, so lange ich die nicht wirklich brauche.
Habe dann von ihm Ibuprofen und zwei Biogenerika bekommen und das war auch ausreichend (bis auf die Sache mit der Zunge).

Das Krankenhaus machte auch ansonsten einen Tipp-Topp Eindruck
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Blumenladen ist auch gleich integriert
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So "wartet" man doch gerne auf den Arzt - leeres Wartezimmer am Montag Morgen :)
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Und meine Medizin
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